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Hauptabholzer gibt nach Jahrzehnten auf

Von Keno Tönjes, 12. September, 2010

Jahrzehnte lang haben Umweltschützer gegen die Abholzung der Urwälder Tasmaniens durch den australischen Holzgiganten Gunns Limited gekämpft. Letzten Donnerstag hat nun der neue Geschäftsführer des Konzerns, Greg L'Estrange, bekanntgegeben, dass Gunn sich aus der Nutzung natürlicher Wälder zurückziehen und auf Plantagenholz umschwenken werde. Laut L'Estrange müsse der Konflikt enden und man zu einer wahrhaft nachhaltigen Forstwirtschaft kommen, damit Mitarbeiter und betroffene Gemeinden nicht mehr unter dem Konflikt zu leiden haben.

Gunns bisherige Firmenpolitik fand keine Unterstützung mehr bei der Bevölkerung und bei Investoren. Klagen gegen 20 Umweltschützer einschließlich des Chefs der Grünen Partei endeten letztes Jahr nach einer Prozessdauer von 5 Jahren in einem für Gunn finanziell verlustreichen Vergleich. Der damalige Geschäftsführer musste dieses Jahr nach Insidergeschäften seinen Posten verlassen.

Umweltschützer sehen die neue Ausrichtung von Gunn als Durchbruch oder gar Sieg an. Beide Seiten sind nun in gemeinsamen Gesprächen, um die Zukunft der Wälder und Waldnutzung Tasmaniens zu besprechen. Dabei wird auch über die von Gunn geplante neue Papiermühle zu sprechen sein, die laut schwedischem Investor Södra zwar nach aktuellen ökologischen Kriterien und vorzugsweise mit Plantagenholz betrieben werden soll, aber trotzdem auch massive Eingriffe in die Wälder Tasmaniens bedeutet. Die Chancen für den Schutz der Urwälder und eine nachhaltige Forstwirtschaft in Tasmanien standen aber noch nie so gut.

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