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In den vergangenen Monaten leistet die Projektmitarbeitenden des Projekts KlimaWald wahre Fleißarbeit. Sie sammelten Daten, sprachen mit verschiedene Interessengruppen in den Projektregionen und lasen sich in bereits bestehende Analysen ein. Immer mit dem Ziel vor Augen, ihre Projektregion aus dem Effeff kennenzulernen und den Lebenskontext der Menschen vor Ort zu verstehen.

Doch wozu der ganze Aufwand? Das Ergebnis des langen Analyseprozesses – auch Kontext- und Vulnerabilitätsanalyse genannt – legt den Grundstein für spätere Maßnahmen im Projekt KlimaWald, die Mensch und Natur dabei helfen, den Folgen des Klimawandels zu trotzen. Diese Maßnahmen heißen in der Fachsprache ökosystembasierte Anpassungen (Ecosystem-based-Adaptation, kurz EbA). In Kürze werden die Projektpartnerorganisationen in Haiti und der Dominikanischen Republik diesen Prozess abschließen und damit einen ersten großen Meilenstein im Projekt erreichen. In den Analysen stellten sie fest, welche Ökosysteme es vor Ort gibt und inwiefern die Menschen davon abhängig sind.

Analysen zeigen, das Hochwasserrisiko wird steigen

So wird beispielsweise das Risiko von Hochwasser durch Flussüberschwemmungen aufgrund intensiverer Regenfälle infolge des Klimawandels zunehmen, wie Feldbeobachtungen und zukünftige Klimaszenarien zeigen. Das Risiko steigt auch deshalb, weil trockene, harte Böden das Wasser nicht so schnell aufnehmen können, insbesondere wenn die Hänge abgeholzt wurden. Die Folgen davon sind bereits jetzt schon bekannt; die Erosion fruchtbarer Böden, Erdrutsche und die Verschlammung von Flüssen und Küsten, wodurch sich das aquatische Ökosystem der Küsten in einem allgemein schlechten Zustand befindet.

Gleichzeitig ist die örtliche Bevölkerung aber auf das Wasser des Flusses angewiesen, vor allem für die Landwirtschaft, die ihre Haupteinnahmequelle ist. Das veränderte Niederschlagsverhalten führt auch häufiger zu Wasserknappheit. Zusätzlich sind einige Grundstücke und Häuser aufgrund ihrer Lage in Flussnähe besonders gefährdet und daher potenziellen Hochwasserschäden stark ausgesetzt.

Ökosystembasierte Anpassungen und Lösungen stärken Resilienz

Im nächsten Schritt gilt es jetzt verschiedenen EbA-Maßnahmen zu identifizieren, die dabei helfen, die Auswirkungen des Klimawandels, wie mögliche Hochwasser, so gering wie möglich zu halten. Bei dem Beispiel des Flusses wären mögliche Maßnahmen, den Flusslauf zu renaturieren und dem Wasser sogenannte Ausweichfläche zu bieten. Auch wäre es denkbar, Wälder und Feuchtgebiete oberhalb des Flusses aufzuforsten und wiederherzustellen, da diese eine vergleichbare Funktion eines Schwamms haben. Bei starken Niederschlägen können sie viel Wasser aufnehmen und es gelingt weniger Wasser in den Fluss.

Stehen sämtliche Maßnahmen für eine Region fest, laden die Projektpartner die Bevölkerung vor Ort ein, um gemeinsam mit ihnen zu entscheiden, welche Maßnahmen umgesetzt werden. Dafür eignen sich besonders partizipative Prozesse und Dialogformate.

Förderer des KlimaWald-Projekts

Dieses Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt diese Initiative auf Basis einer Bundestagsentscheidung.