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US-Konzerne planen die Rodung von 70.000 Hektar Wald im Südwesten Kameruns zugunsten von Palmöl-Plantagen.

Der Südwesten von Kamerun beherbergt die zweitgrößte Artenvielfalt des ganzen afrikanischen Kontinents. Hier planen US-Unternehmen wie SD Sustainable Oils, Herakles Farmen und Sithe Global Power, allesamt Tochterfirmen der internationalen Investmentgesellschaft Blackstone Group, für Palmöl-Plantagen 70.000 Hektar Wald zu roden. Die Blackstone Gruppe gehört mit 110 Milliarden Dollar zu den weltweit größten Investmentfonds. Blackstone plant nun in den weltweiten Palmölboom einzusteigen.
Neben Biosprit findet sich Palmöl hauptsächlich in Lebensmitteln. Die Nachfrage steigt, was den Palmölanbau zu einem lohnenden Geschäft macht.

Das für die Palmölplantagen zu rodende Naturwaldgebiet stellt ein Refugium für Arten aus der angrenzenden Rumpi Hills Forest Reserve, des Banyang Mbo Wildlife Sanctuary und des Korup-Nationalparks dar. Ein Kahlschlag würde die Wanderrouten der Wildtiere unterbrechen und das zusammenhängende Ökosystem zerteilen. Eine derartige Isolation der einzelnen Schutzgebiete voneinander würde die einzigartigen Tier- und Pflanzenarten gefährden. In der Region sind stark bedrohte Arten wie der Drill (ein den Meerkatzen verwandter Primat), der Nigeria-Schimpanse, die Preuss-Meereskatze, der Preuss-Stummelaffe und Waldelefanten beheimatet.

Auf einem Teil der für die Plantagen vorgesehenen Fläche betreibt die lokale Bevölkerung traditionelle kleinbäuerliche Landwirtschaft. Die Menschen ernähren sich zudem auch aus ihrem Wald. Daher würde eine Rodung ihre gesamte Existenzgrundlage zerstören.

Auflagen zur Durchführung des Palmöl-Projektes sind bisher ignoriert worden: Weder ist die lokale Bevölkerung um ihre Zustimmung zu den Plantagen gebeten, noch sind die obligatorischen Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt worden. In den letzten Jahren hat Kamerun die Vergabe von Holzkonzessionen gegenüber den Vorjahren verdoppelt. Der Staat versucht unter anderem so aus seiner Verschuldung herauszukommen.

Der geplante Kahlschlag in einem Gebiet, das einen derartigen Biodiversitätshotspot und zudem die Lebensgrundlage für die dort lebenden Menschen darstellt, muss verhindert werden. Daher bitten 61 Organisationen und Wissenschaftler den Forstminister in Kamerun in einem Offenen Brief um seine Unterstützung in dem Anliegen die geplanten Rodungen zu verhindern. Auch OroVerde gehört zu den Unterzeichnern des Briefes.

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