Mehr als ein Viertel aller Bäume weltweit wachsen in tropischen Regenwäldern. Doch die Zerstörung des Regenwaldes schreitet noch immer weiter voran. Dabei trägt jeder seinen Anteil dazu bei - sowohl die Bevölkerung der tropischen Länder als auch wir hier in Deutschland. Das Positive daran: Wir haben die Möglichkeit etwas daran zu ändern, denn es gibt viele Varianten dem Regenwald zu helfen.
Von 2000 bis 2012 war der Waldverlust in den Tropen der höchste aller Klimazonen. Es sind netto 86 Millionen Hektar Tropenwald verloren gegangen. Das entspricht einer durchschnittlichen Rate von ca. 7,2 Millionen pro Jahr, die verloren gingen. Regenwald-Zerstörung hat viele Gesichter, ob es der selektive Holzeinschlag ist, mit dem einzelne Bäume geschlagen und abtransportiert werden, der Kahlschlag mit dem nur noch kahler Boden übrig bleibt oder die Arbeit von Bulldozern und Co ist, die ganze Gebiete dem Erdboden gleich machen. Doch die Zerstörung fängt oft im Kleinen an: Der Schokoriegel mit Palmöl in unserem Einkaufskorb, das Schnitzel vom Discounter oder das neue Smartphone, das man sich leistet: In all diesen Alltagsprodukten steckt ein Stück tropischer Regenwald. Doch jeder von uns kann durch kleine Veränderungen im Alltag zum Regenwaldschutz beitragen: bewusst und nachhaltig einkaufen, Energie sparen oder Spendenprojekte für den Regenwaldschutz unterstützen - es ist ganz leicht.
- Pro Jahr gehen brutto etwa 9 Mio. ha Tropenwald weltweit verloren (im Zeitraum 2000-2012) – das entspricht der Fläche Portugals – und das jedes Jahr! Rechnet man das um, verschwindet alle 2,5 Sekunden Tropenwald von der Größe eines Fußballfeldes! 2018 waren es sogar 12 Mio. ha Tropenwald!
- Die Fläche des 2018 verlorenen Primärwaldes ist so groß wie Belgien – über 3 Mio. ha!
Warum wird Regenwald zerstört?
Die Bedrohung des tropischen Regenwaldes und seiner Artenvielfalt hat viele verschiedene Gründe. Einen großen Anteil daran hat unser Konsum. Ob Palmöl, Papier, Soja, Fleisch oder Kakao, überall steckt ein Stückchen Regenwald drin. So sind 75 % der weltweiten Entwaldung auf die Umwandlung von Tropenwald in landwirtschaftliche Nutzflächen zurück zu führen.
Die begehrten Ölpalmen zum Beispiel werden vor allem in Indonesien und Malaysia angebaut, wo hierfür intakter und besonders artenreicher Regenwald weichen muss. Allein die Zellstoffplantagen für Papier in Brasilien nahmen 2015 etwa 2,7 Mio. ha ein, eine Fläche größer als Mecklenburg-Vorpommern!
Unzählige Regenwaldflächen werden gerodet, um großflächige Plantagen mit Nutzpflanzen anzulegen - meist in Monokulturen.
Sojaanbau in Brasilien wiederum kann nicht ohne den Bezug zur Viehzucht betrachtet werden: Als direkter Treiber der Entwaldung in Brasilien ist die Viehzucht mit etwa 80 % der Hauptakteur. Viehweiden selbst belegen dort aktuell eine Fläche von 200 Mio. ha, was bereits einem Fünftel der gesamten Landesoberfläche Brasiliens entspricht. Auf ehemaligen Regenwaldflächen oder bereits existierenden Ackerflächen wird dann Soja in großen Monokulturen angelegt. Da die landwirtschaftliche Nutzung, die dort vorher stattfand, auf andere Flächen - eben auch Regenwaldgebiete- ausweichen muss, sorgt dies nochmal für zusätzliche Regenwald-Zerstörung. Diesen Zusammenhang nennt man in Fachkreisen auch "indirekte Landnutzungsänderungen".
Das eiweißreiche Soja bildet auch die Nahrungsgrundlage und notwendige Voraussetzung für unsere eigene Massentierhaltung. Die aktuelle Fleischproduktion in den Industrienationen ist also überhaupt nur möglich durch den Sojaanbau in Übersee: fast 80 % der weltweiten Sojaernte wird als Futter in der Tiermast eingesetzt.
Nicht zuletzt fördert auch der Verkauf von Tropenholz die nicht nachhaltige Holzwirtschaft in den betroffenen Regionen, da sie dieses Geschäft als Einkommensquelle nutzen. Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass rund 40 % des gesamten Handels mit tropischem Holz als illegal einzustufen ist.
Unter manchen Regenwäldern befinden sich große Vorkommen an Bodenschätzen. Beispiele hierfür sind das Erz Coltan (u.A. für Handys), das Erz Bauxit (für Aluminiumprodukte) und Gold (bspw. für Schmuck).
Bergbau führt vielerorts zum Verlust von artenreichem Regenwald, zum Beispiel im Amazonastiefland Ecuadors, wo die Erdölförderung einer der wichtigsten Treiber der Entwaldung ist.
So werden durch den Bau der Infrastruktur (z.B. Straßen, Pipelines, Stromtrassen, Verladestationen, etc.) für Erschließung, Abbau und Transport der Bodenschätze jährlich riesige Waldflächen in den Tropen vernichtet.
Auch Urbanisierung und Infrastrukturprojekte sind massive Eingriffe in die Natur mit schwerwiegenden Folgen. Darunter fallen auch große Staudämme, die zur Energieerzeugung dienen. Da Wasserkraft als „umweltfreundliche“ Energie immer mehr gefragt ist, steigt die Anzahl von Staudämmen stetig an. Viele von diesen bereits erbauten oder auch geplanten Wasserkraftwerken liegen mitten im Regenwald. Außerdem fallen auch Ringstraßen in diese Kategorie der Infrastrukturprojekte, die häufig weitere Regenwald-Zerstörung nach sich zieht.
Aufgeben ist aber keine Wahl und noch ist es auch zu früh den Kopf in den Sand zu stecken. Was Sie tun können?
- Jetzt handeln und umweltbewusst einkaufen!
- Mit Ihrer Spende können Sie OroVerde aktiv bei der Arbeit rund um den Regenwaldschutz unterstützen!
- Lesen Sie mehr zu den großen Treibern der Entwaldung und erfahren Sie wie viel Sie selbst bewirken können, um dem Regenwald zu helfen!
Wer zerstört den Regenwald?
Landwirtschaft ist mit Abstand der größte Treiber des Waldverlustes in den Tropen (des Verlustes tropischer Regenwälder). Dazu gehören sowohl Kleinbauern, die ihren Lebensunterhalt oft durch Subsistenzlandwirtschaft bestreiten (also nur um sich und ihre Familien zu ernähren), als auch die kommerzielle großflächige Landwirtschaft, die zum großen Teil auch durch unseren Konsum hier getrieben wird. Beide Ursachen sind dabei etwa gleich von der Gewichtung her, allerdings mit regionalen Unterschieden. Zum einen sind es also große Konzerne und Unternehmen, die ein Interesse an Rohstoffen wie Erdöl, Coltan, Kupfer oder Gold haben oder mit Agrarrohstoffen wie Soja, Palmöl, Holz oder Kakao handeln, bzw. daraus Konsumartikel produzieren, die wir letztlich kaufen. Ein großer Abnehmer für industriell hergestellte Agrarrohstoffe ist die Europäische Union (EU): 36 % der global gehandelten Rohstoffe, für die Tropenwälder fallen mussten, wurden in die EU geliefert. So ist es auch jeder einzelne von uns, der zur Abholzung beiträgt. Dies geschieht durch unseren täglichen Konsum, indem wir Produkte kaufen, verwenden und verbrauchen, die z.B. durch Bergbau und durch die konventionelle Landwirtschaft auf Kosten des Regenwaldes hergestellt werden. Unser großer Vorteil? Wir haben es in der Hand und können durch einfache Taten im Alltag unseren Beitrag zum Regenwaldschutz leisten!
Zum anderen tragen die Menschen vor Ort zur Regenwald-Zerstörung bei. Einkommensquellen, wie beispielsweise nicht nachhaltige Holzwirtschaft oder Wilderei dienen vielen Menschen in Regenwaldgebieten als Lebensgrundlage. Erste Ansätze für Alternativen sind die Anlage von kleinen Gemüsegärten und die Zucht von Kleintieren auf den Gemeindeflächen zur Selbstversorgung. Außerdem kann der Anbau von Bio-Kaffee oder Bio-Kakao in diversen Agroforstsystemen eine Lösung sein. Diese Anbaumethode setzt darauf, dass z.B. Kakaobäume mit verschiedenen anderen Pflanzen auf der gleichen Fläche angebaut werden. So hat nicht nur der Kleinbauer bei Ernetausfällen die Möglichkeit auf andere Obst- oder Gemüsesorten zurückzugreifen, sondern es erhöht sich auch die Vielfalt der Tiere und Pflanzen auf einer solchen Fläche. OroVerde setzt in seinen Pilotprojekten genau auf solche Maßnahmen.
Wie wird der Regenwald zerstört?
Es gibt verschiedene Arten der Regenwald-Zerstörung auf der Erde: Durch Brandrodung fallen im Wald große Bereiche dem Feuer zum Opfer. Wenn es besonders trocken und heiß ist, dann besteht außerdem die Gefahr, dass der Brand schnell auf weitere Flächen übergreifen kann. Eine direkte Abholzung von Bäumen erfolgt entweder durch Einzelpersonen bzw. kleine Gruppen, die aus dem Verkauf des Holzes Profit schlagen und vorwiegend mit Kettensägen arbeiten oder durch große Firmen, die Platz für Neues (z.B. landwirtschaftliche Anbauflächen, Förderungsgebiete, Straßenbau) schaffen wollen. Beim Straßenbau z.B. wird mit deutlich größeren Geräten gearbeitet, wie zum Beispiel Bagger und Bulldozer. Auch die Verseuchung von Regenwaldgebieten, ausgelöst durch die Förderung von Erdöl & Co, ist für einen großen Schwund von artenreichem Regenwald verantwortlich und stellen durch die Verseuchung des Wassers und der Böden beispielsweise große Probleme für die Bevölkerung dar.
Wann ist der Regenwald abgeholzt?
Es ist eine große Herausforderung, verlässliche Zahlen über das Ausmaß der Abholzung tropischer Regenwälder zu finden. Das liegt vor allem daran, dass sich die verschiedenen Untersuchungen auf unterschiedliche Analysemethoden und Basisdaten stützen und auch inhaltlich große Unterschiede in der Methodik der Berechnung vorhanden sind. So stammen die Daten manchmal von Satellitenaufnahmen und beziehen auch angelegte Plantagen mit ein, ein anderes Mal aber nicht. Das alles kann stark voneinander abweichen und zu schwer vergleichbaren Ergebnissen führen, welche unter Umständen falsche Schlüsse zulassen. Um die Schwierigkeit zu verdeutlichen, hier beispielhaft einige Zahlen für Indonesien als Hauptanbauland von Palmöl: Laut der FAO gab es dort in den Jahren 2000-2010 einen jährlichen Waldverlust von 500.000 Hektar. Eine Studie der Universität von Maryland, die auf ausgewerteten Satellitenaufnahmen basiert, kommt zu stark variierenden Abholzungsraten in diesem Zeitraum: weniger als 100.000 ha jährlich zwischen 2000 und 2003 und mehr als 2 Mio. ha jährlich 2008/09 und 2011/12. Auch wenn nicht die eine richtige Zahl ermittelt werden kann, geben diese Zahlen dennoch einen Einblick in die erschreckenden Ausmaße der Entwaldung am Beispiel von Indonesien. Den Zahlenunterschieden zwischen einzelnen Jahren kann ein El Niño-Jahr zugrunde liegen oder politische Entscheidungen wie beispielsweise das Soja-Moratorium beeinflussen die Abholzungsrate. Daher sind eher langfristige Trends das Mittel der Wahl, um Prognosen abgeben zu können.
Klar ist, dass die besonders drastische Zerstörung der Tropenwälder vor etwa 100 Jahren (um 1920 herum) startete. Ungefähr zu dieser Zeit erreichte damals übrigens auch der weltweite Warenhandel seinen damaligen Höhepunkt. Welche Faktoren genau eine Rolle spielten, lässt sich allerdings nicht genau sagen. Aktuelle Studien zeigen derzeit einen jährlichen Waldverlust von mehr als 7,6 Mio. ha, das entspricht der Fläche Bayerns. Die Entstehung und auch der Schwund von Wäldern und anderen Ökosystemen ist schließlich ein Prozess, der über viele Jahrtausende hinweg verläuft. Ein weiterer Faktor ist die Dokumentation der Entwaldung. So wurden bspw. schon Regenwälder durch Menschen gerodet zu Zeiten, aus denen es keine Aufzeichnungen gibt. Mit Hilfe spezieller Methoden lassen sich jedoch ursprüngliche Vegetationstypen rekonstruieren und modellieren, so dass man eine ungefähre Ahnung hat, wie die Vegetation in etwa aussah.
Eines steht jedoch jetzt schon fest: Wir haben bereits mehr als die Hälfte der Tropenwälder verloren!
Was sind die Folgen der Regenwald-Zerstörung?
Die Folgen der Regenwald-Zerstörung sind mindestens genauso divers, wie ihre Ursachen. Mit dem Verschwinden des tropischen Regenwalds schwindet auch seine Artenvielfalt. Brandrodung und Holzeinschlag vernichten aber nicht nur zahlreiche Bäume und Pflanzen, aus welchen wichtige Wirkstoffe für unsere Medikamente gewonnen werden könnten. Auch diverse Tiere, die sich auf ein Leben im tropischen Regenwald spezialisiert haben, sind bedroht. Viele dieser Regenwaldtiere sind außerdem endemisch – das heißt es gibt sie nur in bestimmten, klar abgegrenzten Regenwaldgebieten und nirgendwo sonst. Beispielsweise ist das Braunbrust-Buschhuhn endemisch für die Insel Waigeo im Raja Ampat Archipel, Indonesien, ein OroVerde-Projektgebiet. Ein Verlust ihres Lebensraums kann somit im schlimmsten Fall zum Aussterben einzelner Tierarten führen! Durch die Dezimierung der Biodiversität wird das ganze Ökosystem "tropischer Regenwald" instabiler und kann wichtige Rollen, wie die Speicherung und Reinigung von Wasser oder der Schutz vor Erdrutschen und Erosion, nicht mehr erfüllen.
Die großflächige Abholzung ist auch für das Klima sehr relevant. Werden Wälder z. B. verbrannt, wird der in Blättern, Wurzeln und Holz gespeicherte Kohlenstoff in Form von CO2 freigesetzt. Infolgedessen verstärkt sich der Treibhauseffekt und die Temperaturen auf der Erde steigen. Bis zu 11% der globalen menschenverursachten CO2-Emissionen, die aktuell zum Klimawandel führen, gehen aus der weltweiten Zerstörung von Wäldern und anderen Landnutzungsänderungen (wie z. B. Entwässerung von Torfböden) hervor, so schätzen Wissenschaftler*innen.
In den Tropen können in den ersten Jahren - wenn das Wachstum der Bäume am stärksten ist - rund 15-29 t CO2 pro Hektar Land in der Pflanzenbiomasse eingelagert werden.
Bei den Emissionen aus der Entwaldung ist aber nicht nur die oberirdische Biomasse ein wichtiger Faktor, auch der Boden kann eine relevante Rolle spielen. Handelt es sich bspw. um feuchte Moorböden, so speichern diese besonders viel Kohlenstoff, wie es bei manchen Tropenwäldern Indonesiens der Fall ist. Sie stehen etwa auf bis zu 12 m tiefen, mächtigen Torfböden. Der Treibhauseffekt wird dadurch enorm verstärkt: Auf nur einem Hektar tief entwässertem Torfboden in den Tropen entweicht jährlich die gleiche Menge CO2 in die Atmosphäre, wie bei einer Autofahrt 7 Mal um die Erde!
Die steigende Nachfrage nach Bodenschätzen oder Land für Plantagen und die industrielle Viehzucht können zusätzlich zur Regenwaldabholzung zu der Vertreibung von Indigenen Völkern und damit zu dem Verlust von alten Kulturen und ihrem über Generationen weitergegebenen Wissen führen.
Genauso hinterlässt auch die Landwirtschaft vor Ort ihre Spuren. Nach langer intensiver Nutzung sind die Gebiete nicht mehr fruchtbar genug und werden als kahle Flächen zurückgelassen. Der Boden dort kann Niederschläge nicht mehr halten, da das stabilisierende Wurzelgeflecht der Regenwald-Bäume fehlt. Eine hohe Gefahr der Erosion und die Auslaugung des Bodens sind die Folgen. Die Zersetzungsvorgänge im Regenwald laufen außerdem viel schneller ab als bei uns. Nährstoffe werden schneller wieder von Pflanzen und Tieren aufgenommen und gespeichert. Der Regenwaldboden selbst ist - ganz im Gegensatz zu unseren heimischen Böden – eher nährstoffarm. Wenn also Regenwald abgeholzt wird, gehen für das Ökosystem auch direkt die Nährstoffe verloren, die in den Pflanzen des tropischen Regenwaldes enthalten sind.
Auch der Ausbau der Infrastruktur für eine bessere Erreichbarkeit und zur Förderung der Rohstoffe schädigt den Regenwald. Neue Straßen trennen ihn in viele kleine Inseln, verbauen Flüsse und verändern Lebensräume. Die Förderung von Bodenschätzen in tropischen Wäldern hat so massive negative Auswirkungen auf die Umwelt. Nicht selten werden dabei ganze Regenwaldgebiete durch die verwendeten Chemikalien zur Aufbereitung der Rohstoffe verschmutzt und verseucht.
Nicht zuletzt wird durch die Regenwaldzerstörung der kleine Wasserkreislauf gestört, da hierfür ausreichend große und zusammenhängende Waldgebiete benötigt werden. Folglich ändert sich der Grundwasserspiegel und somit auch der Wasserhaushalt der Umgebung. Wenn tropischer Regenwald zerstört wird, ändert sich dadurch das komplette Mikroklima.
Abhängig von Bodenbeschaffenheit und lokalem Klima ist es meist ein langwieriger Prozess, bis auf einer ehemals gerodeten Fläche wieder ein Regenwald-ähnliches Ökosystem gewachsen ist. Bis ein Regenwald mit seiner Artenvielfalt und Altersstruktur wiederhergestellt ist, dauert es sogar noch deutlich länger.
Viel Geld und Mühe stecken dann in einer Wiederaufforstung dieser Flächen.
Das alles ist aber noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: Unser Projekt „Ich schenk´dir ein Stück Regenwald“ beweist, dass wir vieles erreichen können. So wurde z.B. in der Kernzone des Nationalpark Sierra del Lacandón eine Regenwaldfläche in der Größe von 33.000 ha (mehr als 3 Mal die Insel Sylt) mit Hilfe von Spendengeldern durch unsere Partnerorganisation Defensores de la Naturaleza gekauft und durch weitere, begleitende Maßnahmen wie beispielsweise Rangerpatrouillen und Biodiversitäts-Monitoring (mit Fotofallen) vor Ort vor der Abholzung und weiterer Zerstörung gesichert.
Aber: Der Landkauf von Regenwaldgebieten lohnt sich nur dann, wenn wertvoller Regenwald aus Privatbesitz zum freien Verkauf angeboten wird und stark bedroht ist. Außerdem müssen die Maßnahmen zum dauerhaften Schutz des Gebietes ebenfalls finanziert werden.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, die sehr gute Beziehungen zu den Bewohnern der Regenwaldregionen haben, hat sich aus unserer Sicht am besten bewährt. So kann der Schutz des Regenwaldes langfristig gesichert werden, ohne von fortwährenden Investitionen abhängig zu sein. Neben dem Kauf und den Maßnahmen zum langfristigen Schutz selbst, spielen so die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung im und um den Regenwald herum sowie Entwicklung alternativer Einkommensquellen eine wichtige Rolle!
- Etwas gegen den Regenwaldverlust tun kann jeder von uns. Mit ein paar kleinen Alltagveränderungen ist schon viel möglich!
- Außerdem: Jede Spende hilft!
- Erfahren Sie noch mehr darüber warum der faszinierende Lebensraum Regenwald so schützenswert ist!
- Mehr Infos zum Regenwald gefällig? Hier erhalten Sie umfangreiches Wissen zu den artenreichen Wäldern in den Tropen!
Was kann ich gegen die Regenwald-Zerstörung tun?
Viele der Bedrohungen für den tropischen Regenwald lassen sich durch kleine Änderungen in unserem Alltagsverhalten mindern. Und dabei ist es gar nicht so schwer zu helfen, denn wir haben es selbst in der Hand! Machen Sie sich bewusst, welche Auswirklungen auch Ihr Konsum hier in Deutschland auf die Regenwälder der Erde hat. Eine Spende für unsere Regenwaldschutz-Projekte vor Ort hilft dabei, der lokalen Bevölkerung Alternativen zu bieten und so gleichzeitig Armut zu verringern sowie langfristigen Regenwaldschutz zu gewährleisten. Insbesondere durch Veränderungen unseres Alltags können aber auch wir helfen den Regenwald zu retten:
- Papier mehrfach verwenden und Recyclingpapier nutzen (z. B. bei Toilettenpapier, Druckpapier, Schulheften). Das spart Bäume!
- Fleischkonsum reduzieren und Bio-Fleisch kaufen. Das spart Soja!
- Mit der OroVerde-Austauschliste Alternativen zu Tropenholz wählen.
- Durch verantwortungsbewussten Umgang mit Heizung, Licht & Co Energie sparen - im Haushalt und im Büro. Das spart CO2!
- Öfters mal das Auto stehen lassen und mit der Bahn fahren. Das spart Treibstoff und Emissionen!
- Keinen Biodiesel tanken. Das spart Palmöl und Soja!
- Verpackungsmüll und Wegwerfprodukte vermeiden. Das spart Ressourcen aus dem Regenwald, wie z.B. Aluminium!
- Plastiktüten ersetzen und Stoffbeutel nutzen. Das spart Erdöl!
- Produkte aus fairem Handel kaufen. Das hilft, Menschen vor Ort ein stabiles Einkommen zu ermöglichen!
- Regional und saisonal einkaufen. Das spart CO2!
- Für Regenwaldprojekte spenden
- Selbst Spendenaktionen für den Regenwald starten


Die Erstellung dieser Seite zum Thema Regenwald-Zerstörung wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und ENGAGEMENT GLOBAL aus Mitteln des BMZ.
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6 Wege, wie Tropenwälder geschützt werden können.

Wie können wir einkaufen und dabei Regenwald schützen? Was können wir sonst tagtäglich tun?
Wir helfen Ihnen gerne weiter!

OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
Telefon: 0228 24290-0
E-Mail: info[at]oroverde[dot]de
Fotonachweis: Fundacion Defensores de la Naturaleza (Titelbild), OroVerde - L. Rohnstock (Brandrodung), Konrad Wothe (zerstörter Regenwald aus der Luft (3x), Regenwaldzerstörung (3x), Fluss), OroVerde - E. Mannigel (zerstörter Regenwald), Jolana Weischer (Palmölfrüchte), Elke Mannigel (Sojafelder in Brasilien), Andreas Simmelbauer (Goldabbau), OroVerde - Paula Töpper (Indigene), OroVerde (Kakao, Artenvielfalt, save our planet)