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Gemeinsam können wir die Rodung von tropischen Wäldern für Papier, Möbel und Baumaterial stoppen. Der Schutz des Regenwaldes ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Artenvielfalt und die Bekämpfung des Klimawandels.

Eine der Hauptursachen für die Zerstörung des Regenwaldes ist die illegale Abholzung von tropischem Holz. Je nach Einschlagsart wird artenreicher Regenwald stark beschädigt oder sogar komplett ausgelöscht! Um diese Problematik anzugehen, werden nachhaltige Alternativen benötigt, die den Einsatz von tropischem Holz reduzieren. 

Holz ist ein toller und vielseitiger Rohstoff. Besonders Tropenholz ist aufgrund seiner widerstandsfähigen Eigenschaften und Optik bei Verbraucher*innen sehr beliebt. Holz und natürlich auch Tropenholz ist ein nachwachsender Rohstoff und natürlich zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Dennoch ist die Nutzung des Rohstoffs Holz problematisch. Nach Angaben der Food and Agriculture Organization (FAO) nimmt die Entwaldungsrate zwar ab, trotzdem verzeichnet sich ein Verlust von 10 Millionen Hektar Wald pro Jahr zwischen 2015 und 2020. Als Vergleich: Dies entspricht der gesamten Fläche, welche in Deutschland als Ackerland verwendet wird. Die wichtigsten Exporteure von Tropenholz 2021 sind dabei Papua-Neuguinea, die Salomonen, Malaysia, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Mosambik und Ghana.

Mit der neuen EU-Gesetzgebung zu “Entwaldungsfeien Lieferketten” (EUDR) ist auf dem politischen Parkett Schwung in den Schutz der Wälder gekommen. Zusätzlich können wir als Verbraucher*innen durch Konsumentscheidungen Signale an die Wirtschaft senden, dass es uns mit dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit ernst ist. Lokal oder regional, mit nachhaltigen Anbaumethoden produziert und umweltschonend verarbeitet ist auch bei Möbeln, Bauholz oder Parkett eine richtigweisende und zukunftssichernde Entscheidung möglich.

Holz, Handel, Hoffnung: Tropenholz in all seinen Facetten

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1.

Der illegale Holzhandel ist nach Drogen und gefälschten Waren der drittgrößte kriminelle Sektor.

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2.

Eine Studie des WWF schätzt, dass 30 bis 50 Prozent des gesamten Handels mit Holz als illegal einzustufen ist. Das liegt nicht an zu wenigen Gesetzen, sondern an deren Kontrolle, denn die riesigen Regenwaldgebiete sind kaum großflächig zu kontrollieren.

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3.

Besonders die seltenen Tropenholzarten sind gefährdet, da  aufgrund des limitierten Angebots höhere Erträge erzielt werden können. Dadurch wird der Fortbestand seltener Arten grundlegend gefährdet.

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4.

In der Regel ist der Holzeinschlag nicht nachhaltig. Ökosysteme kommen dadurch ins Wanken und er gefährdet die wertvolle Biodiversität.

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5.

Oft wird Tropenwald zerstört, um schnell wachsende Bäume in Monokulturen anzubauen, beispielsweise für die Papierproduktion.

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6.

Etwa ein Fünftel des genutzten Holzes wird zur Papierherstellung verwendet. Eine deutlich geringere Menge dient der Möbelherstellung.

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7.

Es gibt immer mehr Initiativen, Projekte und Unternehmen, bei denen z.B. durch die Integration stillgelegter Flächen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Biodiversität beim Plantagenmanagement berücksichtigt werden.

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8.

Für die Menschen, die in Tropengebieten leben, ist der Handel mit Holz eine wichtige Einkommensquelle. 

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9.

Aus alt mach neu: Second-Hand Möbel sind aktuell voll im Trend. Durch den Erwerb gebrauchter Möbelstücke spart man neben Ressourcen auch den ein oder anderen Euro.

Warum ist Tropenholz so beliebt?

Aufgrund des warmen und feuchten Klimas in tropischen Wäldern wird das tropische Holz während des Wachstumsprozesses ziemlich widerstandsfähig und hart. Außerdem ist es auch wegen seiner eher homogenen und feinen Maserung sowie wegen der Farbgebung des Holzes besonders beliebt. Aber man kann durchaus auch auf heimische Holzarten, wie z.B. Buche oder Eiche zurückgreifen. Sie erfüllen diese Anforderungen ebenso. Mittlerweile gibt es spezielle Behandlungsmöglichkeiten, die heimisches Holz noch robuster machen!

Wofür wird Tropenholz verwendet

Tropenholz findet weltweit verschiedene Verwendungsformen: Als Baumaterial für Häuser und Terrassen, für die Herstellung von Möbeln, Türen, Fußböden sowie Spielzeug oder für die Papierherstellung. In Europa und in Deutschland werden für viele der genannten Verwendungszwecke zwar auch heimische Holzarten oder Holz aus den gemäßigten Breiten verwendet, aber auch Tropenholz kommt nach wie vor zum Einsatz. Das gerodete Holz aus den Tropen kommt unbehandelt oder unterschiedlich behandelt und weiterverarbeitet als Brennholz, Rundholz, Schnittholz, Furnier oder Sperrholz zum Einsatz. 

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2022 haben wir insgesamt 6,6 Millionen Hektar Waldfläche verloren – eine Fläche fast so groß wie Bayern. 96 Prozent davon ist in tropischen Regionen vernichtet worden.

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Dr. Elke Mannigel, Bereichsleitung Internationale Projekte bei OroVerde

Holz ist nicht gleich Holz

Im internationalen Holzhandel teilt man Holz meist in vier Produktbereiche auf:

  • Unter Rundholz versteht man in der Regel ganze Baumstämme.
  • Schnittholz sind längs in Scheiben geschnittene Baumstämme. Die Kanten sind nicht bearbeitet. 
  • Furniere sind dünne Blätter von wertvollem Holz, die auf weniger wertvolles Holz als äußere Schicht aufgebracht werden. Beispiel: Ein Schrank mit einem Deckfurnier aus Kirschholz.
  • Sperrholz besteht aus mehreren dünnen Holzplatten, die aufeinander geleimt sind. Es wird meist für Regale oder andere Möbel verwendet.

Weitere Fakten und tiefgehende Informationen zu diesem Thema finden Sie im OroVerde-Positionspapier "Tropenholz - Weltweiter Handel und lokale Folgen".  

Tropenholzhandel: Ein globales Problem

Der globale Verbrauch von Holz nimmt zu – in erschreckendem Ausmaß. Seit 1961 ist der jährliche globale Verbrauch von Rundholz um 60% gestiegen – von 2,5 Milliarden Kubikmeter auf ca. 4,3 Milliarden Kubikmeter. Zu den größten Rundholzproduzentinnen gehören die USA, Indien, China und Brasilien. Besonders im Bereich Verpackungen, Bauwesen und Energieerzeugung steigt das Handelsvolumen. Zunehmend im industriellen Interesse ist die Verwendung von Holz als Rohstoff für Textilien, Chemikalien und Kunststoffe.  

Ein Problem der steigenden Nachfrage: um diese zu decken, müssen zunehmend neue Holzplantagen angelegt werden. Dafür wird jedoch wichtiger Primärwald abgeholzt! Das Land mit der größten Entwaldung durch Plantagenausweitung ist Brasilien. Zwischen 2016 und 2018 wurden dort 665 705 Hektar entwaldet! 

Kahl, kahler, Plantage?

Es gibt verschiedene Arten des Holzeinschlages, mit jeweils unterschiedlichen Auswirkungen. Vor allem der Kahlschlag hat schwerwiegende ökologische Folgen.

  • Beim Kahlschlag wird eine Fläche tropischen Regenwaldes komplett gerodet. Später werden dort oft Plantagen mit Eukalyptus, Ölpalmen oder Soja angelegt.
  • Beim selektiven Holzeinschlag, der mindestens 20 Prozent aller tropischen Regenwälder betrifft,  werden einzelne Bäume bestimmter Arten oder Bäume eines bestimmten Umfangs oder Alters gefällt.
  • Ein weiterer Teil der Tropenhölzer stammt von eigens angelegten Plantagen, häufig als Monokultur mit nur einer Baumart bestückt. Sie werden nach relativ kurzen Intervallen zeitgleich geerntet , was einem Kahlschlag sehr nahe kommt.

Tropenholzimporte Deutschland

Deutschland hat 2015 Tropenholz und Tropenholzprodukte in einer Menge von 1,3 Millionen Kubikmeter Rohholzäquivalenten eingeführt. Die Angabe Rohholzäquivalente dient als Maßeinheit, um die Mengen an Rohholz (nicht verarbeitetes Holz) vergleichen zu können, die für die Herstellung verschiedener holzbasierter Roh-, Halb- oder Fertigwaren benötigt werden. Dabei sind Bearbeitungsverluste des Tropenholzes und Verschnitt im Sägewerk einberechnet.

Im Jahr 2018 wurden etwa 73.000 Kubikmeter tropisches Schnittholz importiert. Dies zeigt eine geringfügige Verschlechterung im Vergleich zu 2017 (67.000 Kubikmeter), liegt jedoch deutlich unter dem Importvolumen von 2016, als 103.000 Kubikmeter importiert wurden. Ähnlich wie bei tropischem Rundholz erfolgt der Großteil des Imports von tropischem Schnittholz nach Deutschland über Belgien.

Welches Holz gelangt zu uns?

Die am häufigsten nach Deutschland importierten Tropenholzprodukte waren im Jahr 2015 Holzfertigwaren wie Haushaltsgegenstände, Möbel etc. sowie Sperrholz und sogenannte Holzhalbwaren. Es handelt sich dabei um Holzprodukte, die noch verarbeitet werden. Der größte Anteil des nach Deutschland importierten Tropenholzes kommt mit Holzfertigwaren zu uns.

 

Tropenholzimporte der EU

2021 importierte die EU rund 830.810 Tonnen Tropenhölzer aus unterschiedlichen Weltregionen. Ein Großteil davon aus Indonesien, Gabun, Kamerun und Malaysia. Beachtlich ist, dass die Holznutzung in Europa fast doppelt so hoch ist wie der durchschnittliche Weltverbrauch. Zwar ist die importierte Menge an Tropenholz von 2020 auf 2021 um ca. 100.000 Tonnen gestiegen, lässt sich im Zeitverlauf eine sinkendende Tendenz erkennen.

2018 wurden 1,5 Mio. Tonnen primärer Tropenholzprodukte in die EU importiert. Darunter 102.000 Tonnen Rundholz, 894.000 Tonnen Schnittholz, 131.500 Tonnen Furniere und 130.500 Tonnen Sperrholz.

Eines der Länder, aus denen die EU weiterhin Tropenholz (-produkte) bezieht, ist Brasilien. Von dort kamen im Jahr 2010 zwar nur etwa zwei Prozent der europäischen Rundholzimporte, jedoch immerhin 25 Prozent der Schnittholz-, 20 Prozent der Furnierholz- und 42 Prozent der Sperrholzimporte.

Die Tropenholzimporte der EU bestanden 2010 vor allem aus Sperrholz, Furnierholz und Schnittholz.

 

Katastrophale Konsequenzen des Holzeinschlages

Die illegale Abholzung führt primär zur Zerstörung von Lebensräumen, mit Konsequenzen für Ökosysteme und die lokale Bevölkerung, die in den betroffenen Wäldern lebt. Die Ausprägung sozialökologischer Risiken ist dabei unterschiedlich je nach Land und Region sowie der genutzten Holzfällmethode.

Eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine... Schneise?

Die Rodung der wertvollen Tropenhölzern hat nicht nur Konsequenzen für die einzelnen Bäume, sondern auch den umliegenden Wald. Um die Bäume zu erschließen, schneiden Bulldozer große Schneisen in den Wald, um Platz für Holzsammelstellen und Transportwege zu schaffen.  Der Abtransport der gefällten Bäume schädigt den Boden sowie umliegende Bäume.  

Ökologische Konsequenzen

Illegale Abholzung führt oft zur Zerstörung von Lebensräumen für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, die auf die Tropenwälder angewiesen sind. Viele Arten könnten aussterben oder stark gefährdet werden.

Die Entfernung von Bäumen durch illegale Rodung beeinträchtigt die Bodenqualität. Baumwurzeln halten Wasser im Boden und tragen somit zur Bildung von unterirdischen Wasserreserven bei. Ohne Baumwurzeln ist der Boden anfälliger für Erosion. Das heißt, dass starker Regen oder Wind dazu führen kann, dass der Boden verlagert bzw. abgetragen wird. Mögliche Folgen sind der Verlust von nährstoffreichem Boden und Wasserverschmutzung.

Tropenwälder sind wichtig für die globale Wasserregulierung. Der durch Holzeinschlag bedingte Tropenwaldverlust kann zu veränderten Niederschlagsmustern, vermehrten Überschwemmungen und Dürren führen.

Tropenwälder tragen erheblich zur Kohlenstoffspeicherung bei. Ihre illegale Abholzung führt zur Freisetzung großer Mengen an gespeichertem Kohlenstoff in die Atmosphäre, was den Klimawandel verstärkt.

Soziale Risiken

Illegale Rodungen können zu Landkonflikten mit indigenen Völkern oder lokalen Gemeinschaften führen. Im schlimmsten Fall werden die Bewohner*innen aus ihrer Heimat vertrieben. Das sorgt für Anspannungen und Unruhen.

Tropenwälder dienen indigenen Gemeinschaften als Sammel-, Jagd- und Fischereigebiete. Tropenwaldverlust bedeutet somit auch Verlust von Lebensgrundlagen und bedroht ihr Überleben.

Da schätzungsweise rund 1/5 der EU-Holzimporte aus illegalen Holzoperationen kommt, wird der wirtschaftliche Schaden in die Milliarden geschätzt. Illegaler Holzhandel beeinträchtigt die legale Forstwirtschaft. Nachhaltig agierende Holzunternehmen und lokale Gemeinschaften können wirtschaftliche Verluste erleiden.

Arbeiter*innen illegaler Holzindustrien arbeiten in einigen Fällen unter prekären Bedingungen. Geringe Sicherheitsvorkehrungen, Zwangsarbeit und Ausbeutung stehen nicht selten in Verbindung mit illegalem Holzeinschlag.

Politische Bemühungen für einen nachhaltigen Handel

Der Handel mit Holz ist gesetzlich bereits strenger geregelt als andere global gehandelte Güter. Dennoch gibt es häufige Verstöße gegen diese Regelungen. Schätzungen des Thünen Instituts zufolge sind zwei bis fünf Prozent des in Deutschland eingeführten Holzes illegal. Besonders in den Ländern der Tropen, kann dieser Anteil auch höher sein

In Deutschland existiert zum einen das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz (HolzSiG), welches auf nationaler Ebene die Einfuhr von Holz illegalen Ursprungs kontrolliert und Verstöße regelt. Als Reaktion auf den weltweiten illegalen Holzeinschlag beschloss die EU im Frühjahr 2003 den FLEGT-Aktionsplan (Forest Law Enforcement, Governance and Trade) zur „Rechtsdurchsetzung, Politikgestaltung und zum Handel im Forstsektor“. Die FLEGT-Verordnung der EU zielt darauf ab, illegal geschlagenes Holz durch freiwillige Partnerschaftsabkommen mit Holz exportierenden Ländern zu bekämpfen.

 

Erste Schritte: die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR)

Ein bedeutender Schritt erfolgte im Jahr 2010 mit dem Inkrafttreten der EU-Holzhandelsverordnung (EUTR), die erstmals den Import von illegal erzeugtem Holz in die EU verbot. Ein Gesetz mit Verbesserungsbedarf, denn schwache Strafvorschriften und fehlende Kontrollen verringern dessen Wirksamkeit. Einige Produkte fallen auch nur teilweise oder in einer bestimmten Form unter die EU-Holzverordnung. Eingeschränkter Geltungsbereich gilt zum Beispiel für Möbel, denn Sitzmöbel wie Sofas und Stühle sind von der Verordnung ausgenommen. Beim Möbelkauf ist also nach wie vor Vorsicht geboten.

Die EUDR – ein Hoffnungsschimmer

Das Inkrafttreten der EU-Regulierung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) im Juni 2023 erweckt Hoffnung. Die Regulierung ersetzt die EUTR und kommt mit einem erweiterten Anwendungsbereich. Die EUDR reguliert den Import von Rind, Soja, Palmöl, Holz, Kaffee, Kakao und Naturkautschuk insofern, das Unternehmen ab 2024 Nachweise erbringen müssen, dass diese Produkte nicht im Zusammenhang mit Entwaldung stehen. Die Besonderheit der EUDR besteht darin, dass nicht nur illegale Entwaldung ausgeschlossen ist, sondern jegliche Form von Entwaldung, auch wenn sie im Produktionsland legal wäre. Inwiefern die strengere Regulierung zum Schutz der Wälder beiträgt, bleibt abzuwarten. Zum einen gilt die Regulierung lediglich für die EU. Das kann bedeuten, dass Produkte, die in Zusammenhang mit (illegalem) Holzeinschlag stehen trotzdem global gehandelt werden zum Beispiel auf Märkten, die weniger stark reguliert sind.

Eine nähere Betrachtung der politischen Bemühungen der EU finden Sie im OroVerde-Positionspapier zum Thema Tropenholz!

Tropenholz: nicht mit mir!

Tropenholz muss nicht sein. Sich über die Thematik zu informieren ist dabei ein wichtiger erster Schritt. Effektiver Waldschutz gelingt, wenn alle mitanpacken!

Wie erkenne ich Tropenholz?

Tropenholzhandel, besonders aus illegalen Quellen, ist auch in Deutschland nach wie vor ein großes Problem. Falsche Siegel und Etikettenschwindel machen es schwierig, Tropenholz im Handel zu erkennen. Tropenholz wird unter verschiedenen Namen gehandelt, und Siegel allein bieten keine absolute Sicherheit. Hinter exotischen Bezeichnungen wie Mahagoni, Jatoba, Teak, Meranti, Iroko, Bangkirai, Sapelli, Palisander und Akazie steckt Holz aus Regenwaldgebieten und die Bezeichnung Edelholz, Hartholz, Plantagenholz können auch Hinweise auf eine tropische Herkunft geben.

Unser Verbrauchertipp zu Tropenholz: die Holzaustauschliste

Eine einfache Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, ist die OroVerde-Holzaustauschliste. Mit dieser sind Möbel oder Grillkohle ohne Tropenholz nur einen Klick entfernt. Dort sind auf einen Blick heimische Alternativen zu Tropenhölzer dargestellt. Jetzt einfach downloaden!

Die Holztauschliste

Grillkohle oder Möbel ohne Tropenholz? Alles kein Problem!  Mit der OroVerde-Holzaustauschliste finden Sie heimische Alternativen.

PDF | 2,3 MB

Die Liste zeigt: es gibt Alternativen! Verbraucher*innen können einen wichtigen Einfluss darauf nehmen, was produziert und gehandelt wird. Da die meisten Unternehmen profitorientiert agieren und auf Marktnachfrage und Markttrends reagieren, können diese dazu gedrängt werden, ökologisch verantwortliche Praktiken zu übernehmen.

Holzsiegel unter der Lupe

Gütesiegel bieten Verbraucher*innen eine wichtige Orientierung beim Kauf von Holzprodukten, indem sie nachhaltige Forstwirtschaft zertifizieren. International anerkannte Zertifizierungssysteme und Siegel dienen der Standardisierung von Nachhaltigkeitskriterien und erleichtern es Verbraucher*innen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Siegel unterstützen das Streben nach ökologischer und sozialer Verträglichkeit in verschiedenen Industriezweigen. Aus der Sicht von OroVerde stellt das Holzsiegel FSC (Forest Stewardship Council) einen guten Ansatz dar, auch wenn es noch Verbesserungspotenzial gibt. Produkte mit dem FSC-Siegel stammen aus Wäldern, die unter ökologisch vertretbaren, sozial förderlichen und wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen bewirtschaftet werden. Das Siegel stellt somit eine positive Möglichkeit dar, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und den Schutz der Wälder zu unterstützen.

Generell sollte jedoch beachtet werden, dass nicht alle Siegel die gleichen Nachhaltigkeitskriterien und Überwachungsmechanismen haben. Es ist daher ratsam sich über die jeweiligen Siegel zu informieren und sicherzustellen, dass es von vertrauenswürdigen Organisationen stammt.

 

 

 

Gesucht, Gefunden: Innovative Ansätze für eine grüne Zukunft

Inmitten des wachsenden Bewusstseins für nachhaltige Praktiken bieten innovative Unternehmen immer mehr wirtschaftliche Alternativen zu Tropenholz an. Dass es für den Instrumentenbau, kein „echtes“ Tropenholz bedarf, zeigt ein Schweizer Startup: ein modifizierter lokaler Bergahorn bietet die gleichen Eigenschaften wie Ebenholz. Eine super Lösung, denn die globalen Bestände von Ebenholz schwinden zunehmend.

Um nicht auf edle Holzterrassen verzichten zu müssen, hat ein norwegisches Unternehmen eine Methode entwickelt, wie man mithilfe eines biologischen Alkohols die Zellstruktur von Kiefernholz verstärken kann, sodass sich die Eigenschaften des Holzes permanent verbessern. Dieses eignet sich hervorragend für den Terrassenbau, da es laut Hersteller sogar die Lebensdauer vieler Tropenhölzer übersteigen kann.

Die Beispiele zeigen: Es gibt Alternativen! Einen Beitrag zum Erhalt unserer Tropenwälder zu leisten, ist somit nicht schwer. Indem wir als Verbraucher*innen unseren Verbrauch tropischer Holzarten reduzieren, halten wir den Nutzungsdruck auf die Wälder gering und leisten einen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.

Wald trifft Landwirtschaft: Agroforstsysteme als ökologische Symphonie

Die Zukunft der Waldbewirtschaftung liegt in nachhaltigen Praktiken, die sowohl die Umwelt als auch die lokalen Gemeinschaften unterstützen.  

Einen sinnvollen Ansatz bieten Agroforstsysteme, die die Integration von Bäumen mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen ermöglichen. Das hat zum einen ökologische Vorteile, da diese Systeme die Vielfalt von Pflanzen fördern und den Tieren mehr Lebensraum bieten. Zudem sorgen sie für einen besseren Schutz der Böden, da die Baumwurzeln Bodenerosion verhindern.  

Agroforstsysteme schaffen auch nachhaltige Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung. Durch den Anbau von forstwirtschaftlichen Produkten in Verbindung mit traditionellen landwirtschaftlichen Methoden erhalten die Gemeinden nicht nur vielfältige Erträge, sondern auch eine wirtschaftliche Stabilität. Nachhaltige Holzwirtschaft aus Agroforstsystemen kann somit eine wichtige Einnahmequelle sein, ohne dabei die langfristige Gesundheit des Waldes zu beeinträchtigen. Dieser Ansatz kann dazu beitragen, den Druck auf Wälder zu verringern, da die Bevölkerung vor Ort weniger Anreize hat, Land zu verkaufen oder auf nicht nachhaltige Praktiken zurückzugreifen. Die Förderung von Einkommensmöglichkeiten vor Ort ist somit nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoll und legt den Grundstein für eine langfristige nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Eine fruchtvolle Angelegenheit

Wie nachhaltige Agroforstsysteme aussehen können, zeigen wir von OroVerde.  Zusammen mit unseren Partnerorganisationen in Guatemala investieren wir in eine grüne Zukunft, indem wir Waldgenerierung und -schutz fördern und gleichzeitig alternative Einkommensquellen für die Bevölkerung vor Ort schaffen. In dem Projekt „WaldGewinn“ werden heimische Pflanzensorten in biodiversen Waldgärten angelegt, um mit der lokalen Bevölkerung waldschonende Einkommensquellen zu schaffen.

Mehr Informationen, wie nachhaltige Waldnutzung gelingen kann und was wir im Projekt WaldGewinn machen, findest du hier.

Um auch in Zukunft Agroforstprojekte zu ermöglichen, ist Ihre Spende gefragt! Helfen Sie uns dabei, einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der Regenwälder zu leisten.

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OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
Telefon: 0228 24290-0
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Fotonachweis: OroVerde (Titelbild, Er wollte nicht weg, Bild Mannigel, FSC®-Siegel,, Schneise, Kahlschlag, Verwendung Grillkohle, Mahagoni-Baumstämme, Projekt Waldgewinn), OroVerde/E.Mannigel (Tropenholz aus Indonesien), OroVerde/Lauffer (Papier), Pixabay (Werkzeug, Möbel ), Özi's Comix Studio (Grafiken),

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