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Der kleine Beutenkäfer hat Guatemala erreicht. Geschäftiges Treiben, munteres Summen, Honigduft. Auf dieses Szenario traf man bis dato, wenn man die Projektregion Sierra de Lacandón im Norden Guatemalas besuchte. Die Spezialisten, die am vergangenen Wochenende dort zu Gast waren, bekamen leider ein anderes Bild zu Gesicht.

 

Kleiner Käfer, großer Schaden

Anlass für den Expertenbesuch aus der Hauptstadt Guatemala Stadt und Honduras war der kleine Beutenkäfer. Er legt seine Eier im Bienenstock ab. Nach kurzer Zeit fressen seine Larven ungefähr alles, was sie dort finden: Bienenbrut, Pollen, Honig, tote Bienen. Der Kot der Larven macht zudem den Honig ungenießbar. Schwer betroffene Bienenstöcke sind nicht zu retten. Sie müssen verbrannt werden, auch um andere Stöcke in der Nähe zu schützen. Für die Betroffenen eine Katastrophe.

Im Rahmen des Projektes WaldGewinn setzen viele Familien unweit der Kernzone eines dichten Tropenwaldes auf Imkerei. Ein sicheres Auskommen im Einklang mit dem Wald. 72 Imker*innen mit insgesamt 779 Stöcken produzieren im Sierra de Lacandón Nationalpark leckeren Honig, der auf dem nationalen Markt viel Anklang findet: Honig ist ein beliebtes Produkt in Guatemala. Die Imkerei im Lacandón eine Erfolgsstory – bis jetzt.

Plage globalen Ausmaßes

Ursprünglich beheimatet ist der kleine Beutenkäfer in Subsahara-Afrika. Die dort heimischen Honigbienenarten sind auf die Abwehr des kleinen Parasiten spezialisiert. In den letzten 30 Jahren verbreitete sich der Parasit jedoch auf weiteren Kontinenten, wo die Bienen, im Gegensatz zu ihren afrikanischen Verwandten, den Käfern schutzlos ausgesetzt sind.

In Europa fürchtet man eine Verbreitung von Süditalien aus. Nach Guatemala kam der Käfer wohl über Mexiko, einem wichtigen Exportland für Honig.

Starke Partner für schwere Zeiten

Noch bevor wir von OroVerde das Ausmaß der Plage begriffen hatten, wurde durch die Partnerorganisationen Fundación Defensores de la Naturaleza und Heifer Guatemala bereits ein beherzter Notfall- und Finanzplan erstellt. Heifer Honduras schickte einen Spezialisten, ebenso die Universität San Carlos (Guatemala Stadt). Jetzt gilt es den Parasiten auf mehreren Ebenen Einhalt zu gebieten. Fallen sollen den Befall in Schach halten, ein Monitoring Quantität und Qualität des Befalls auswerten. Die am schlimmsten betroffenen Imker*innen sollen mit neuen Bienenstöcken unterstützt werden. Gleichzeitig arbeiten die lokalen Partnerorganisationen eng mit dem Landwirtschaftsministerium zusammen, um eine langfristige Strategie zu entwickeln.

Bei der Bekämpfung der Käfer zählt jeder Tag, denn noch beschränkt sich die Plage auf eines von drei Projektgebieten. Das gesamte WaldGewinn-Team arbeitet daran, dass die Regendwald-Imkerei wieder zur Erfolgsstory wird

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Fotonachweis: © Michael Metz

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