Wenn die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) im November in Brasilien zur 30. Weltklimakonferenz (COP 30) zusammenkommen, spielt ein Thema als Querschnittsthema immer wieder mit: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als grundlegender Pfeiler im globalen Klima- und Biodiversitätsschutz.
5. November 2025 | Birthe Hesebeck
Denn Bildung trägt zur Umsetzung von Klimapolitik bei, indem sie Wissen, Bewusstsein, Verhaltensänderung, gesellschaftliche Akzeptanz und Fähigkeiten vermittelt. Nur wenn Menschen die komplexen Zusammenhänge zwischen ihrem Alltag, politischen Entscheidungen, den Ursachen und den Auswirkungen des Klimawandels verstehen, können sie bewusste und solide Entscheidungen treffen und entsprechend handeln – sowohl privat als auch gesellschaftlich engagiert.
Das Fundament für grüne Zukunftskompetenzen
Klimawandelbildung und BNE sind also ein Grundpfeiler für wirksame Klimaschutzstrategien, für die Entwicklung grüner Kompetenzen und für die Schaffung neuer, zukunftsorientierter Beschäftigungsmöglichkeiten, also einer ökologisch und sozial zukunftsfähigen (Welt-)Gesellschaft.

Es ist Zeit, Klimabildung auf die Agenda der Klimafinanzierung zu setzen – denn wer heute in Wissen investiert, sichert das Klima von morgen. Bildung für nachhaltige Entwicklung befähigt Individuen und Gemeinschaften, globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu verstehen und lokale Lösungen zu gestalten.
OroVerde-Forderungen an die Staatengemeinschaft in Bezug auf BNE
Die Tropenwaldschutzorganisation OroVerde unterstreicht die Notwendigkeit, Bildung strategisch im Kampf gegen die Klimakrise einzusetzen und stellt sechs zentrale Forderungen an die 30. Klimakonferenz:
Klimawandelbildung und BNE und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit müssen weltweit gestärkt und fest in nationale Klimastrategien integriert werden.
Es sind gezielte Investitionen in Bildungsangebote nötig, um Klimaschutz und Klimaadaption wirksam voranzutreiben. Bildung gehört auf die Agenda der Klimafinanzierung. Die wichtige Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen muss in diesem Bereich gefördert werden.
BNE muss als fester Bestandteil und nicht nur als temporäres Projekt in der gesamten Bildungsstruktur verankert werden.
Es reicht nicht, Wissen zu vermitteln. Bildung muss Menschen befähigen, bewusste Entscheidungen zu treffen und aktiv zu handeln, um dem Klimawandel entgegenzuwirken oder sich anzupassen. Der Fokus muss auf der Vermittlung von Kompetenzen wie kritischem Denken, Kommunizieren, Kooperieren und dem bewussten Umgang mit Wissen
Die Vertragsstaaten müssen sich verpflichten Maßnahmen zu ergreifen, die eine faktenbasierte, wissenschaftlich fundierte öffentliche Kommunikation zum Klimawandel gewährleisten. Dazu gehören: die Förderung unabhängiger wissenschaftlicher Informationsquellen, die Kennzeichnung manipulativer Inhalte, der Schutz vor Desinformation in staatlichen Medien und die Stärkung der Medienkompetenz.
Entwicklung innovativer Modelle zur Bürger*innenbeteiligung, die aus Bildungsprozessen und -Programmen heraus erwächst und mandatiert ist. So können politische Weichenstellungen aus einer starken Zivilgesellschaft begleitet und zugleich Selbstwirksamkeit erfahren werden. Beides ist eine Grundlage für gesellschaftliches Engagement und eine lebendige Demokratie.
Noch Fragen zu Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Birthe Hesebeck
Bereichsleiterin
Kommunikation & Bildung für nachhaltige Entwicklung
+49 228 24290-14
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Fotonachweis: ©OroVerde (Headerbild, Porträt B. Hesebeck)