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Der Raja Ampat-Archipel in Indonesien zählt zu den letzten weitgehend intakten Naturräumen weltweit. Die tropischen Regenwälder der Inseln sind Lebensraum von zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten, welche man nirgendwo sonst auf der Welt findet. Die vorgelagerten Korallenriffe sind nach derzeitigem Kenntnisstand die artenreichsten der Welt. OroVerde arbeitet in einem Pilotprojekt mit Partnerorganisationen und Gemeinden auf der größten Insel Waigeo, um dieses einzigartige Paradies zu erhalten. Dabei wurden wichtige Fortschritte und Erfolge erzielt, welche jetzt in einem neuen Projekt auf die gesamte Inselgruppe ausgedehnt werden sollen.

Auch in der 2. Phase des Projekts setzt OroVerde auf die bewährte Zusammenarbeit mit den Naturschutzorganisationen Fauna & Flora International, Yayasan Nazaret und Belantara Papua sowie der staatlichen Naturschutzbehörde BKSDA. Gemeinsam mit ihnen, der einheimischen Bevölkerung sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft will OroVerde ein umfassendes Naturschutz- und Raumplanungskonzept für Raja Ampat erarbeiten, welches die Grundlage für die nachhaltige Nutzung und den dauerhaften Erhalt der natürlichen Ressourcen und Ökosysteme in Raja Ampat bereitet. Denn diese sind stark bedroht! Verstärkte und ungeordnete Siedlungstätigkeit, schlecht geplante Infrastrukturprojekte sowie Wirtschaftszweige wie Bergbau, Holzhandel und zuletzt der unkontrolliert wachsende Tourismussektor führten in manchen Teilen Raja Ampats bereits zu gravierenden Umweltzerstörungen.

Tourismus – Segen oder Fluch für den Regenwaldschutz?

Gerade wegen seiner landschaftlichen Schönheit und außergewöhnlichen Artenvielfalt hat sich Raja Ampat immer mehr zur Tourismusdestination entwickelt. Davon profitieren oft auch die Einheimischen, die ein Einkommen erwirtschaften können, indem sie Unterkünfte in sogenannten Homestays anbieten oder als Guide oder Bootsfahrer für Touristengruppen arbeiten. Aber der Tourismus hinterlässt auch ökologische Spuren und führt in Teilen Raja Ampats zu Verschmutzung, Abholzung und anderen Umweltschäden. Und gerade dort, wo die Einheimischen nicht an den Einnahmen beteiligt sind, schafft er sozialen Sprengstoff. Deswegen ist es besonders wichtig, dass in dem neuen OroVerde-Projekt sowohl Vertreter der Einheimischen und der Naturschutzorganisationen als auch der Tourismusanbieter an einem Tisch zusammenkommen und gemeinsam Lösungen auf für diese Probleme finden. Mit konkreten Maßnahmen wie z.B. Besuchsquoten und -zeiten an besonders sensiblen Orten, strengeren Bau- und Abwasservorschriften für Unterkünfte sowie Kooperationen zwischen lokalen Gemeinden und Tourismusanbietern beim Vertrieb von lokal produzierten Nahrungsmitteln und Kunsthandwerk, soll der Tourismussektor in Raja Ampat ökologisch und sozial verträglicher gestaltet werden.

Gute Planung mit Projektpartnern ist das A und O

So ein ambitioniertes Projekt will natürlich gut geplant sein, und deswegen war OroVerde-Mitarbeiter Martin Baumann vor Kurzem in Raja Ampat um sich mit Projektmitarbeitern, Gemeindevertretern und anderen Stakeholdern auszutauschen und die ersten Maßnahmen und Aktivitäten im Projekt zu planen. Um sich ein genaueres Bild über den Zustand und die Bedrohungen der Regenwälder im Osten der Hauptinsel Waigeo machen zu können, stand auch eine mehrtägige Exkursion mit dem Projektteam auf dem Programm und Martin staunte wieder mal nicht schlecht über die Vielzahl an faszinierenden Tier- und Pflanzenarten in diesem abgelegenen Teil der Welt.

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