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Der Spielfilm und die begleitende Dokumentation „Verschollen“ der ARD zeigen eindrucksvoll, wie Aufforstungs- und Kompensationsprojekte mit Menschenrechtsverletzungen, Landkonflikten und Umweltzerstörung verknüpft sein können. Viele Zuschauer*innen haben sich nach der Ausstrahlung am 10. November 2025 an uns gewandt. Daher wollen wir von OroVerde die Gelegenheit nutzen, Ihnen Leitplanken aufzuzeigen, die guten Tropenwaldschutzprojekten zugrunde liegen sollten. So können Sie fundiert entscheiden, welche Projekte Sie unterstützen möchten und wo Politik und Wirtschaft gefragt sind. 

20. November 2025 | Birgit Abel

Im Spielfilm sucht Klemens Stadler, gespielt von Axel Milberg, nach seinem Sohn Jan, der im brasilianischen Cerrado eine Eukalyptusplantage zertifizieren sollte und spurlos verschwunden ist. Die Handlung zeigt, wie die Ausweitung solcher Plantagen zu Vertreibung, Bedrohung, Gewalt – bis hin zu Entführungen und Mord – führen kann. Obwohl die Pflanzungen dem Klimaschutz dienen sollen, werden für die Anlage diese Plantagen komplexe Ökosysteme zerstört. Die Plantagen stören den Wasserhaushalt und speichern deutlich weniger CO₂ als der ursprüngliche Cerrado. Teile der Plantage werden für „Green Steel“ sogar anschließend wieder gerodet. Die begleitende Dokumentation belegt, dass die meisten der gezeigten Begebenheiten davon auf Wahrheiten basieren. 

Auch uns und unseren Partnern vor Ort begegnen bei unserer Arbeit für den Tropenwaldschutz immer wieder ähnliche Thematiken. Diese reichen von der Zerstörung der Biodiversität ganzer Gebiete bis zu Gewaltandrohung und Mord gegenüber Waldschützer*innen. Wir freuen uns daher, dass dieser Film auf die Dramatik aufmerksam macht und eindrucksvoll zeigt, wie es NICHT laufen sollte. 

Wie kann Tropenwaldschutz gelingen?

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1.
Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden und Partnern

Unsere Projekte entwickeln wir immer gemeinsam mit lokalen Partnern, die die Besonderheiten vor Ort kennen. So werden Maßnahmen realistisch geplant, von den Menschen vor Ort getragen und können langfristig fortgeführt werden. Besonders wichtig ist uns die Förderung indigener Gruppen und anderer benachteiligter Bevölkerungsgruppen, deren Rechte oft verletzt werden. 
 

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2.
Schutz der Waldschützenden

Menschen, die sich weltweit für Umwelt- und Landrechte einsetzen, werden bedroht. Laut Global Witness wurden 2024 mindestens 146 Aktivist*innen getötet oder verschleppt. Seit 2012 gibt es über 2.200 dokumentierte Fälle. Mit unserem Projekt „Schutz der Waldschützer“ unterstützen wir Betroffene mit einem Notfallfonds, psychologischer und rechtlicher Beratung sowie Präventionsmaßnahmen.
 

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3.
CO2-Reduktion statt Kompensation

Intakte Wälder speichern viel CO₂, bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und regulieren den Wasserhaushalt. Ihre Zerstörung – wie im Film gezeigt – schadet dem Klima und widerspricht verantwortungsvollem Klimaschutz. Unternehmen sollten zuerst Emissionen vermeiden, dann Schäden an Ökosystemen ausgleichen und nur zuletzt unvermeidbare Emissionen kompensieren. In unserem Projekt „KliKoWald“ haben wir hierzu Hilfestellungen für Unternehmen publiziert. Deshalb pflanzen wir bei OroVerde Bäume nicht zur CO₂-Kompensation, sondern als Teil umfassender Waldschutz- und Wiederherstellungsprojekte.
 

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4.
Verantwortung auf globaler Ebene

Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft suchen weltweit nach Wegen, Biodiversitätsverlust und Klimakrise aufzuhalten. Gesetzgebungen wie die EU-Entwaldungsverordnung oder das Lieferkettengesetz können dabei wichtige Hebel sein. Wir begleiten diese Prozesse kritisch und unterstützen Unternehmen, etwa zur Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung über das Projekt „elan – aktiv für mehr Nachhaltigkeit“  und das Portal entwaldungsfreie-lieferketten.de
 

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5.
Biodiversität als Leitprinzip

Regenwälder sind Lebensräume von enormer Bedeutung und Vielfalt. Ihr Verlust gefährdet wichtige Leistungen der Natur, wie Bestäubung oder Wasserspeicherung. Unsere Aufforstungsprojekte setzen daher auf viele heimische Pflanzenarten und natürliche Waldstrukturen. In der Landwirtschaft fördern wir nachhaltige Agroforstsysteme, die Böden schützen, die Natur stärken und Einkommen für die Menschen vor Ort schaffen. Einseitige Plantagen – wie im Film gezeigte Eukalyptusfelder – entsprechen nicht unseren Standards.
 

Die SWR-Produktion „Verschollen“ im Auftrag der ARD zeigt eindrucksvoll, wie komplex Waldschutz ist und welche Risiken entstehen, wenn soziale und ökologische Verantwortung ignoriert wird. Gleichzeitig macht sie deutlich, wie dringend ein Waldschutz gebraucht wird, der die Menschen vor Ort einbezieht und die Ökosysteme schützt. Genau dafür setzen wir uns ein – und wir werden diesen Weg konsequent weitergehen. Unterstützen Sie uns dabei mit Ihrer Spende.

Mut stärken – Ihre Spende wirkt!

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die mutigen Menschen, die sich für den Schutz des Tropenwalds einsetzen. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Wald-, Arten- und Klimaschutz!

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Noch Fragen zum Projekt? Ihre Ansprechpartnerin

Birgit Abel
Tel: +49 228 24290-63
babel[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: © Sandra Sebastián/OroVerde/Fairpicture (Symbolbilder der Personen)

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