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Die Klimaverhandlungen gehen inzwischen in die zweite Woche, in der nun auch Staatsoberhäupter und Minister der fast 200 teilnehmenden Länder erwartet werden. Es gibt erste Entscheidungen in dem Bereich Wald und Klima, für andere Aspekte werden die Diskussionen wahrscheinlich auf zukünftige Treffen vertagt. Mit dem seit 2007 jährlich stattfindenden Forest Day wurde am Sonntag, den 4.12., die Rolle der Wälder für das globale Klima, die Biodiversität und den Erhalt der Lebensgrundlage von Millionen von Menschen wieder hervorgehoben. Mehr als 1000 Waldexperten und –interessierte, unter anderem OroVerde, nahmen dieses Jahr an dem Event teil, welches immer parallel zum Klimagipfel in Durban veranstaltet wird.

Ein Schwerpunkt der Diskussionen und Vorträge beim Forest Day 5 war wieder der Wald- und Klimaschutzmechanismus REDD+ (Reduktion von Emissionen aus der Entwaldung und Degradierung von Wäldern in Entwicklungsländern), der auch bei den offiziellen Verhandlungen und in zahlreichen parallel Veranstaltungen viel Aufmerksamkeit bekommt. Auch wenn es einige Fortschritte bei der Ausgestaltung gibt, sind viele Dinge weiterhin ungeklärt und Entscheidungen wurden auf die kommenden Jahre verschoben. Am wenigsten weit ist weiterhin die Klärung der Frage, wie der Walderhalt finanziert werden kann. Viele Parteien streben eine möglichst schnelle Anbindung an den Kohlenstoffmarkt an. Dies wird jedoch von den meisten Umweltorganisationen und auch von OroVerde, abgelehnt, da es auf lange Sicht weder dem Klima noch den Wäldern nutzen würde.

Fortschritte in den Verhandlungen beim Waldschutz gab es bei den Absicherungsmaßnahmen. Diese sollen garantieren, dass der Erhalt der Biodiversität und die Verbesserung der Lebensumständen der lokalen Gemeinden bei Waldschutzmaßnahmen nicht außer Acht gelassen werden.

Wenig Focus in den Verhandlungen haben bisher die Treiber der Entwaldung bekommen. Diese sollen jedoch in den nächsten Jahren vermehrt diskutiert werden. Das ist auch dringend nötig, denn die Ursachen für die weltweite Abholzung von Wäldern können nicht allein durch Waldschutzprojekte angegangen werden. Ein neuer Aspekt in den Diskussionen auf dem Forest Day, aber auch in den zahlreich stattfinden parallelen Events der Klimakonferenz, ist die Betonung des Zusammenhangs zwischen Landwirtschaft und Waldschutz. Die beiden Landnutzungsformen schließen sich nämlich keineswegs aus. Es gibt viele Möglichkeiten durch nachhaltige, klimabewusste (climate smart) Landwirtschaft den Wald zu erhalten und Kohlenstoffdioxidemissionen zu reduzieren. Diese Kombination wird immer wichtiger angesichts des globalen Populationswachstums und des damit einhergehenden erhöhten Bedarfs an Nahrung und Fläche. Auch die unbedingt erforderliche Unterstützung der lokalen Bevölkerung bei Waldschutzprojekten kann gesichert werden, wenn den Menschen neue Möglichkeiten der Landwirtschaft eröffnet werden und sie weiterhin ihren Lebensunterhalt damit verdienen können. Diesen Ansatz verfolgt auch das OroVerde Projekt "Lacandón - Wälder sind Leben" in Guatemala. Hierbei werden die lokalen Bauern unterstützt eine Agroforstwirtschaft aufzubauen, die das Abholzen von Wäldern verhindert und gleichzeitig Subsistenzlandwirtschaft ermöglicht.

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