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Im Herzen von Mittelamerika ist Umweltschutz eine Aufgabe, die viel Mut erfordert. Denn der Einsatz von Waldschützenden ist Großkonzernen, kriminellen Gruppen und anderen mächtigen Akteuren ein Dorn im Auge. Menschen, die sich für den Schutz von Natur und indigenen Gebieten engagieren, werden häufig selbst zur Zielscheibe. Eine Initiative von OroVerde will die Sicherheit von Waldschützenden deutlich verbessern. 

 

11. November 2025 | Evke Bakker 

Waldschützende im Visier

Jeden Tag ein Dutzend Drohbriefe, physische Angriffe, im schlimmsten Fall Verschleppung und Mord – das ist die Lebensrealität vieler Menschen, die sich in Mesoamerika für den Schutz tropischer Wälder und die Achtung indigener Gebiete einsetzen. Denn ihre Arbeit durchkreuzt oft die Pläne von mächtigen Gegnern. Agrarindustrie, Bergbau, Wilderei, illegale Abholzung und Drogenhandel profitieren von der Zerstörung des mittelamerikanischen Tropenwalds. Wer sich ihnen in den Weg stellt, riskiert sein Leben. 

Durch Einschüchterungen, offene Drohungen, aber auch durch bürokratische Schikanen, haltlose Anzeigen und willkürliche Verhaftungen wird versucht, Umweltschützende von ihrer Arbeit abzubringen. Nicht selten kommt es auch zu Gewalttaten, Körperverletzung oder Mord. Indigene Menschen sind bei diesen Konflikten und Aggressionen besonders gefährdet – denn durch die bestehenden gesellschaftlichen und politischen Strukturen sind sie strukturell benachteiligt. In Mittelamerika sind die Landrechte vieler indigener Gemeinschaften bis heute unzureichend gesichert. Diese rechtliche Unsicherheit erleichtert es Unternehmen oder Großgrundbesitzern, sich Land widerrechtlich anzueignen und Menschen oft zur Umsiedlung zwingen; ein Prozess, der als Landgrabbing bezeichnet wird.

Diese Gewalt hat nicht nur unmittelbare Folgen für die Betroffenen und ihre Angehörigen; sie verschärft die gesamte regionale Menschenrechtslage und untergräbt zusätzlich Bemühungen um Naturschutz, die derzeit mehr gebraucht werden denn je. Der Erhalt des mittelamerikanischen Waldkorridors spielt eine unverzichtbare Rolle im globalen Klima- und Artenschutz. 

OroVerde rückt Menschenrechte in den Fokus

2024 startete OroVerde gemeinsam mit zwei lokalen Organisationen die Entwicklung eines Schutzprogramms für Waldschützende, um bedrohte und gefährdete Umweltschützende in ganz Mittelamerika besser zu schützen. 

Mittels einer Online-Datenbank werden Fälle von Menschenrechtsverletzungen erfasst und geprüft. Um schnell Hilfe leisten zu können, verfügt das Projekt über einen Notfallfond. Jeder Fall erfordert unterschiedliche Maßnahmen: Menschen, die in akuter Gefahr schweben, müssen zum Beispiel möglichst schnell aus ihrem Umfeld evakuiert und in eine sichere Unterkunft gebracht werden. In anderen Fällen ist eine juristische, psychosoziale oder medizinische Unterstützung von größerer Priorität. Der Notfallfonds deckt die aufkommende Kosten.  

Darüber hinaus baut das Projekt ein Netzwerk regionaler und lokaler Organisationen auf, die bei der Fallbegleitung unterstützen sollen. Um sich selbst und die Menschen in ihrer Region besser schützen zu können, erhalten diese Organisationen Fortbildungen zu Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen.

Die Arbeit von lokalen Umweltschützenden bildet das Rückgrat von effektivem Tropenwaldschutz. In unserer Projektarbeit sind wir auf den mutigen Einsatz von Partner-Organisationen vor Ort angewiesen. Darum lenkt OroVerde zum Jahresende besondere Aufmerksamkeit auf dieses Projekt. Über unsere Social Media-Kanäle, Website und Posts berichten wir von vier mutigen Menschen, die OroVerde im Rahmen des Projektes unterstützt. Lesen Sie hier mehr über unsere Kampagne „Mut für den Tropenwald“ und unser Schutzprogramm für Waldschützenden. 

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Ihr Pressekontakt

Martina Schaub
Vorständin
+49 228 24290-15
mschaub[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Sandra Sebastián/OroVerde/Fairpicture (Symbolbilder der Personen)

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