Forscher*innen haben im indischen Bundesstaat Uttarakhand eine bisher unbekannte Fledermausart entdeckt: Myotis himalaicus, das Himalaya-Langschwanz-Mausohr.
Zwischen 2017 und 2021 durchstreifte ein Forschungsteam abgelegene Regionen im indischen Bundesstaat Uttarakhand und dem westlichen Himalaya, um die dortige Tierwelt zu erfassen. Mit Nebelnetzen und viel Geduld fingen sie nachtaktive Tiere – darunter auch eine Fledermaus, die sich als wissenschaftliche Sensation entpuppte.
Kurz vor Ende der letzten Feldsaison im Jahr 2021 brachte der Forscher Baseer Baniya eine unbekannte Fledermaus aus dem Netzfang zurück. Sein Kollege Rohit Chakravarty erkannte sie sofort: Es war die mysteriöse Art, der er schon seit fünf Jahren nachjagt, um endlich herauszufinden, ob sie noch unbeschrieben ist. Eine DNA-Analyse bestätigte den Verdacht. Es handelte sich um eine neue Art der Mausohr-Fledermäuse, die nun den Namen Myotis himalaicus trägt, Himalaya-Langschwanz-Mausohr. Sie zeichnet sich durch ihre mittlere Größe, ein dunkles, weiches Fell und einen auffällig langen Schwanz aus. Sie lebt in bewaldeten Höhenlagen zwischen 1.500 und 2.300 Metern und wurde bislang nur in Indien und Pakistan nachgewiesen. Ihre Entdeckung zeigt, wie viel es in der Natur noch zu erforschen gibt – besonders in den verborgenen Winkeln der Welt.
Die Neubeschreibung wurde jetzt am 5. Juni 2025 in der Fachzeitschrift Zootaxa veröffentlicht.
Besonderer Moment für Forscher Rohit Chakravarty
Die Entdeckung ist nicht nur ein wissenschaftlicher Erfolg, sondern auch ein persönlicher Höhepunkt für den Forscher Rohit Chakravarty, der sich herzlich bei der Elisabeth-Kalko-Stiftung bedankt: „Ihr Zuschuss hat mir bei der Verwirklichung meiner beruflichen Ziele und persönlichen Ambitionen sehr geholfen. Da ich zum ersten Mal eine neue Fledermausart beschreibe, ist dies für mich ein ganz besonderer Moment!“ Die Unterstützung von Rohit Chakravarty erfolgte im Rahmen seiner Doktorarbeit am Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research in Berlin.
Wir gratulieren herzlich zu dieser außergewöhnlichen Entdeckung und sind stolz, ein kleiner Teil dieses Erfolgs zu sein. Gemeinsam arbeiten wir für den Erhalt der Biodiversität – im Regenwald und im Himalaya – und entdecken dabei immer wieder faszinierende Geheimnisse der Natur.
OroVerde verwaltet die Elisabeth-Kalko-Stiftung treuhänderisch. Sie wurde im Jahr 2012 zum Gedenken an Prof. Dr. Elisabeth Kalko gegründet. Mit Stipendien ermöglicht die Stiftung Forschenden, sich mit zoologischen Aspekten tropischer Biodiversität zu befassen.
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Martina Schaub
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Quellen:
Saikia, U., Chakravarty, R., Csorba, G., Laskar, M.A. & Ruedi, M. (2025) Taxonomic reassessment of bats from the Western Himalayas, India and description of a new species of the Myotis frater complex (Mammalia, Chiroptera, Vespertilionidae). Zootaxa, 5644 (1), 1–78. https://doi.org/10.11646/zootaxa.5644.1.1
Miami Herald https://www.miamiherald.com/news/nation-world/world/article307980575.html abgerufen am 18.6.2025
Facebook Rohit Chakravarty https://www.facebook.com/rohitchak77/posts/pfbid0tgR7iXDDu3XYSwMsFBzmtanoGxuAm4mhKZa6ci3KpNGbossgH1EEDPhjk9QskgUxl abgerufen am 18.6.2025
persönliche Kommunikation mit Rohit Chakravarty
Fotonachweis: Rohit Chakravarty (Fledermaus)