Ob „klimaneutrale“ Flugreise, Druckerzeugnisse oder Paketlieferungen – die Angebote zur Kompensation von klimaschädlichen Emissionen aus Produktionsprozessen und Dienstleistungen werden immer zahlreicher. Die Idee dahinter ist einfach: An einem Ort verursachte Emissionen werden an anderer Stelle eingespart und so neutralisiert. Kompensationszahlungen werden zu einem wachsenden Teil in Waldprojekte investiert. Jeder kann sich vorstellen, wie durch das Wachsen der Bäume CO2 gespeichert wird. Doch ist nicht alles grün was wächst und so können auch Waldklimaprojekte negative Auswirkungen haben.
Bei einem Vortrag auf der Fair Handeln Messe am 14. April 2012 in Stuttgart warfen OroVerde und der Global Nature Fund einen kritischen Blick auf Waldklimaprojekte. Unsere in einem vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt finanzierten Projekt entwickelten Leitlinien für Waldklimaprojekte wurden vorgestellt und an Interessenten verteilt. Sie helfen Investoren sicherzustellen, dass der Schutz der biologischen Vielfalt und die Einbindung der lokalen Bevölkerungen in den Projekten berücksichtigt werden. Außerdem berichtete Dr. Elke Mannigel von der Tropenwaldstiftung über konkrete Erfahrungen aus dem Projekt im Nationalpark Sierra del Lacandón in Guatemala. Dort wird zusammen mit einer lokalen Partnerorganisation Wald geschützt und wiederaufgeforstet und nachhaltige Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung geschaffen, deren Einbezug in der Projektplanung und –umsetzung eine wichtige Rolle spielt.
Weiterhin waren OroVerde und der Global Nature Fund durch einen Stand auf der Fair Handeln Messe vertreten, die vom 12. bis 15. April auf dem Stuttgarter Messegelände stattfand. Dort informierten MitarbeiterInnen die Besucher über die Zusammenhänge von Waldschutz, Klimawandel und dem Verhalten deutscher Konsumenten und beantworteten Fragen zur Arbeit der beiden Stiftungen.