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Lula: "Gringos" sollen für Waldschutz zahlen

Am Donnerstag sollten sich 9 Präsidenten der Amazonas-Anrainerstaaten in Manaus treffen, um kurz vor dem Kopenhagen-Gipfel ihre Position abzustimmen. Stattdessen folgten aber nur 2 Präsidenten der Einladung des brasilianischen Regierungschefs Lula, nämlich Bharrat Jagdeo aus Guyana und Nicolas Sarkozy für das zu Frankreich gehörende Französisch-Guayana. Nur diese unterzeichneten dann auch die "Erklärung von Manaus". Hugo Chavez aus Venezuela und Alvaro Uribe aus Kolumbien hatten kurzfristig wegen der militärischen Spannungen zwischen den beiden Ländern abgesagt, auch die anderen Staaten schickten nur Minister oder Beamte. So kam ein nur schwaches Dokument ohne konkrete Forderungen heraus, das im Wesentlichen die Position Brasiliens wiedergibt.

"Kein Gringo soll von uns verlangen, dass wir einen Amazonier unter einem Baum verhungern lassen," so Lula auf dem Treffen. "Wir wollen den Wald erhalten, aber die Rechnung dafür müssen die Gringos zahlen." Stolz präsentierte Brasilien sein Satellitenüberwachungssystem und pries die gesunkene Entwaldung als Erfolg seiner Politik statt als Folge der Wirtschaftskrise.

Für den fortlaufenden Waldschutz in Brasilien verlangt Präsident Lula internationale Gelder in einer Größenordnung, die etwa den jährlichen Subventionen für den Ausbau der Viehwirtschaft im Amazonas-Regenwald entsprechen. Das Geld soll aber ohne Auflagen gezahlt werden, da Brasilien sonst seine Souveränität gefährdet sieht. Ob das Geld dann aber tatsächlich dem Waldschutz und den Armen in Amazonien zugute kommt, ist angesichts der derzeitigen brasilianischen Politik der Großprojekte ohne Rücksicht auf die lokale Bevölkerung mehr als zweifelhaft.

 

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