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Der Klimawandel beeinträchtigt die biologische Vielfalt und betrifft damit – nicht zuletzt – die Bevölkerung weltweit. Die Herausforderungen sind komplex und erfordern vielschichtige Anpassungsstrategien. Wie funktioniert das in der Praxis? Im KlimaWald-Projekt sind wir von OroVerde und die Partnerorganisationen in der Dominikanischen Republik mitten im Lernprozess und können bereits erste Schlüsse aus der praktischen Arbeit ziehen.

12.01.2023 | OroVerde

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass der Klimawandel mit Extremtemperaturen, Starkregen oder Dürreereignissen weltweit für besorgniserregende Schlagzeilen sorgt. Insbesondere in der Landwirtschaft sind die Klimawandelauswirkungen deutlich spürbar, sorgen für Ernte- und Einkommensverluste und bedrohen die Ernährungssicherheit, sowohl unmittelbar in den betroffenen Regionen als auch auf der ganzen Welt. Auch in der Dominikanischen Republik beeinträchtigt der Klimawandel die landwirtschaftliche Produktion und stellt die Bevölkerung im ländlichen Raum vor große Herausforderungen. Hier sind lokale Anpassungsstrategien erforderlich, damit Menschen und Natur mit den Folgen des Klimawandels langfristig besser umgehen können. An dieser Stelle setzt unser KlimaWald-Projekt an. Die Herausforderungen sind komplex und reichen von schwierigen Witterungen bis zu politischen Spannungen, doch unsere dominikanischen Partnerorganisationen Centro Naturaleza und ENDA Dominicana gehen diese Herausforderungen mit fundiertem Fachwissen, Engagement und Fingerspitzengefühl an. Zunächst haben unsere Partnerorganisationen über viele Monate hinweg Informationen zusammengetragen, Literatur gewälzt und zahlreiche Gespräche mit der Bevölkerung geführt. Diese theoretische Detailarbeit ermöglicht ihnen nun ein tiefgreifendes Verständnis, welche konkreten Folgen des Klimawandels in ihren Projektregionen zum Tragen kommen und wie die Abhängigkeitsstrukturen der Menschen vor Ort von den betroffenen Ökosystemen sind.

Der Sprung von der Theorie in die Praxis

Ausgehend von dieser theoretischen Basis folgt nun die Umsetzung in die Praxis, um gemeinsam mit der Bevölkerung geeignete Maßnahmen zu identifizieren, die dabei helfen langfristig besser gegen die lokalen Auswirkungen des Klimawandels gewappnet zu sein. Diese Maßnahmen heißen in der Fachsprache ökosystembasierte Anpassungen (Ecosystem-based-Adaptation, kurz EbA). Sie umfassen den Erhalt, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels zu erhöhen und die lokalen Lebensräume zu stabilisieren. Konkret können das beispielsweise Maßnahmen zum Boden- und Erosionsschutz oder gezielte Aufforstung sein. Auch Agroforstsysteme oder Hausgärten können einen wichtigen Beitrag leisten, damit Mensch und Natur den Gefahren von Extremwetterereignissen weniger ausgeliefert sind. 

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Kristina Osen, OroVerde-Mitarbeiterin, konnte bei ihrem Projektbesuch erfahren, wie eng, respektvoll und engagiert die Projektpartner mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten und gegenseitig voneinander lernen. Auf diese Weise können die Projektteams die Theorie der EbA-Konzepte Schritt für Schritt einem Realitätscheck unterziehen, mit Unterstützung der einheimischen Projektteilnehmenden vervollständigen und in die Breite tragen. Dafür eignen sich besonders Workshops und partizipative Prozesse und Dialoge. Der gemeinsame Lernprozess ist noch längst nicht abgeschlossen, aber erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Mischung aus Herzblut, Kompetenz und Zusammenarbeit bei unseren Partnerorganisationen Centro Naturaleza und ENDA Dominicana ein gutes Rezept ist, um sich gegen die lokalen Auswirkungen des Klimawandels effektiv aufzustellen. Diese Eindrücke, Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Dominikanischen Republik geben auch dem OroVerde-Team in Bonn neue Anstöße, um die EbA-Konzepte über die Projekt- und Landesgrenzen hinaus zu tragen.

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