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Offizieller Titel: Tagesquartierressourcen von Phyllostomiden im tropischen Tieflandregenwald von Panamá
Name des Forschers: Patrick Cvecko
Projektlaufzeit: 08.12.2015 - 22.03.2016

Bericht über den Alltag und die Bedeutung der Forschungsarbeit

"Quartierpräferenzen tropischer Fledermäuse"

Fledermäuse besetzen wichtige Funktionen in tropischen Regenwaldökosystemen. Sie begrenzen die Herbivorie, indem sie jede Nacht große Mengen pflanzenfressender Insekten erbeuten und spielen Schlüsselrollen in der Dynamik der Waldregeneration: Auf der Suche nach Nektar bestäuben sie Blüten, und verbreiten beim Verzehr von Früchten die Samen von Pionierpflanzen, die wichtig für Verjüngung des Regenwaldes sind. So vielfältig diese nächtliche Nahrungswahl sein kann, so unterschiedlich können tropische Fledermäuse auch in der Wahl ihres Hangplatzes während des Tages sein.

In meinem Promotionsvorhaben untersuche ich die Ansprüche tropischer Fledermäuse an ihre diversen Tagesquartiere, die von Gebäuden, Höhlen, über hohle Bäume, bis hin zu Hangplätzen unter Blättern, oder an Ästen im Tieflandregenwald von Panamá reichen. Dabei interessieren mich besonders die Quartierpräferenzen einzelner Arten, sowie die Faktoren, welche die Quartierwahl beeinflussen. Da die Quartierwahl auch von der Quartierverfügbarkeit abhängen kann, werde ich die Quartierressourcen aufnehmen und quantifizieren wie sich die Verfügbarkeit je nach Habitat verändert.

Aktuell konzentriere ich mich auf Fledermäuse, die Unterschlupf in exponierten Hangplätzen suchen, wie an Ästen oder unter Blättern, welche zu sogenannten Zelten modifiziert werden. Zeltbauende Fledermäuse sind in der Lage sich ihre eigenen Hangplätze zu schaffen, wodurch sie sich hervorragend eignen, um Hangplatzpräferenzen und speziell die Wahl des Quartierstandorts zu untersuchen. Da solche Fledermausarten sich leicht an ihren Hangplätzen gestört fühlen können, entwickelte ich ein kompaktes, ferngesteuertes Infrarot-Kamerasystem, mit dem ich die Tiere über mehrere Tage in ihren Quartieren überwachen kann. Zusätzlich nehme ich Messungen zum Mikroklima am Hangplatz auf und untersuche Verhaltensänderungen der Fledermäuse bei hoher Sonneneinstrahlung oder unter wechselnden Wetterbedingungen, wie Regen und Wind. Meine vorläufigen Daten zeigen, dass Hangplätze unter Blättern zwar allgegenwärtig im Regenwald erscheinen, sie aber für Fledermäuse durch Faktoren wie Standort, Mikroklima oder Prädationsdruck doch auch faktisch limitiert sein können.

Day Routes

Bats have important functions in tropical rainforest ecosystems. They effectively limit herbivory by feeding on high amounts of insects during the night. They play key roles in forest dynamics, pollinating flowers, and dispersing seeds of pioneer species that are vital for forest regrowth and regeneration. As different bats can be in their choice of diet during the night, as different they can be in seeking shelter during the day.

In my dissertation project I am studying tropical bats in their highly diverse day-roosts, ranging from man-made structures to caves, as well as tree cavities and leaf tents in the lowland rainforest of Panamá. I am especially interested in the factors driving roost preferences of different species. As roost choice is also influenced by roost resource availability, I will quantify the roost resources in different habitats.

Currently, I focus on bat species roosting at rather exposed sites, such as on branches or underneath modified leaves, so called tents. Tent-making bats are able to create their own shelters, which makes them ideal for studying roost preference and choice of roosting location. As these bats are easily disturbed in their tent roosts, I designed a compact, remotely controlled, infrared camera system, which I used to monitor bats in their roosts over several days. I took measurements on roost microclimate and studied the bats’ behavioral adaptations to higher temperatures during the day, when exposed to solar radiation, or during changes in weather conditions such as rain and wind. Preliminary data show that although roost opportunities like leaves seems to be ubiquitous in rainforests, the location, microclimatic factors, and predation pressure seem to govern roost choice, thus actually limiting the availability of suitable roosting sites.

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