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In der Nacht vom 25. auf den 26. September 2011 verstarb auf einer Forschungsstation am Kilimandscharo Prof. Dr. Elisabeth Klara Victoria Kalko, die Vorsitzende von Diversitas Deutschland e.V..

Sie war kurz zuvor zu einem Workshop der DFG-Forschergruppe „Kilimanjaro ecosystems under global change" angereist. Ihr plötzlicher Tod war völlig unerwartet, da am Abend vorher alles in Ordnung zu sein schien. In der Forschergruppe Kilimandscharo wie in vielen anderen Vorhaben lag der Forschungsschwerpunkt von Elisabeth Kalko auf ihren geliebten Haupt-Studienobjekten, den Fledermäusen, ihrer Diversität und funktionellen Bedeutung im Ökosystem. Mit Elisabeth Kalko verliert die Deutsche Biodiversitätsforschungs-Community ihre wohl profilierteste Tropenökologin, Kennerin der Fledermäuse und enthusiastische Streiterin für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten. Diversitas Deutschland e.V. verliert eine Vorsitzende, die wie keine andere Person in der Lage war, die diverse Gemeinschaft der Biodiversitätsforschenden in Deutschland zu einen und mit ihrem Enthusiasmus mitzureißen, in der schwierigen Phase der Konsolidierung der vielfältigen Strukturen in der Forschungslandschaft.

Elisabeth Kalko war nicht nur an den Tropen interessiert, sondern an der Natur im Allgemeinen. Ihre Kenntnis der Naturhistorie war beeindruckend und wer je das Glück hatte, einige Stunden oder Tage mit ihr im Freiland sein zu können, konnte sich sicher sein, etwas Neues und Besonderes gezeigt zu bekommen. Aufgrund ihrer herausragenden Rolle in der deutschen Forschungslandschaft war Elisabeth Kalko nicht nur in fast allen großen deutschen Biodiversitätsforschungsvorhaben vertreten, sondern auch Mitglied zahlreicher Gremien wie etwa der DFG Senatskommission für Biodiversitätsforschung oder dem Nationalkomitee für Global Change Forschung. Dies war zeitlich sehr aufwändig und so verbrachte sie viel Zeit in der Bahn, um über Nacht zum nächsten Termin zu kommen. Umso wichtiger war es ihr daher, in der vorlesungsfreien Zeit auch selbst noch Feldforschung betreiben zu können, insbesondere am Smithsonian Tropical Research Institute in Panama, wo sie seit vielen Jahren zunächst als assoziierte Forscherin und dann als Staff Scientist tätig war. Zusätzlich zu ihrem Lehrstuhl für Experimentelle Ökologie in Ulm und der Position am STRI war Elisabeth Kalko auch assoziierte Forscherin am Nationalmuseum für Naturgeschichte in Washington, D.C.

Weniger bekannt als ihre Leistungen als Forscherin war das Engagement von Elisabeth Kalko für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ihre Arbeitsgruppe war ein Magnet für angehende (Tropen-)Ökologen. Elisabeth Kalko war eine begeisternde und mitreißende akademische Lehrerin, und es war ihre tiefe Überzeugung, dass es für die fachliche und persönliche Entwicklung angehender Ökolog(inn)en unverzichtbar ist, die Tropen kennenzulernen und dort zu arbeiten. Nur so lässt sich letztendlich ermessen, was biologische Vielfalt bedeuten kann und welcher Bedrohung sie ausgesetzt ist. Ulmer Studenten ermöglichte Elisabeth Kalko Aufenthalte und Feldkurse im Rahmen einer Universitäts-Partnerschaft mit der Universidad de Costa Rica. Für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) war sie als Gutachterin aktiv, trotz der vielen anderweitigen Aufgaben. Für Diversitas Deutschland e.V. ist dieses Engagement von Elisabeth Kalko auch Verpflichtung, die Nachwuchsförderung nicht zu vernachlässigen.

Elisabeth Kalko hinterlässt ihren Forschungs- und Lebenspartner PD Dr. Marco Tschapka und ihre Eltern.

 

Für den Vorstand von Diversitas Deutschland e.V.

Wolfgang W. Weisser

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Fotonachweis: Elisabeth Kalko Stiftung (Titelbild, Bei der Arbeit)

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