Regenwaldschutz hat viele Facetten und damit Projekte langfristig erfolgreich sind und sogar multipliziert werden, müssen sie an unterschiedlichsten Hebeln ansetzen. Das WasserWald-Projekt soll langfristig und vor allem ganzheitlich wirken: Auf lokaler Ebene arbeitet das Team in vier Ländern (Dominikanische Republik, Kuba, Guatemala und Mexiko) mit insgesamt 975 Familien an naturbasierten Lösungen zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Schon in der Vorbereitung der Aktivitäten wurde auf wissenschaftliche Methoden gesetzt: Studien zur besonderen Anfälligkeit zeigten, welche Gemeinden und Flächen besonders betroffen sind von den Folgen der Klimakrise. So konnte das WasserWald-Team eine besonders fundierte Auswahl treffen, welche Aktivitäten in welcher Region eine Anpassung an extreme Wettereignisse wie Düren oder Hochwasser verbessern. Neben biodiversen Agroforstsystemen mit Kakao oder Kaffee werden familiäre Hausgärten eingerichtet, die Gemeinden in Waldbrandbekämpfung geschult und mit Ausrüstung ausgestattet.
Wasserschutz mit dem Vorbild der Natur
Alle ins Boot holen
Besonders wichtig ist es, umfassend zu planen und alle in diese Neu-Entwicklung zu beteiligen, nicht nur die Gemeinden selbst. Lokale Akteure, die stark von geregelten Wasserspeichern abhängen – wie Elektrizitätswerke oder große landwirtschaftliche Produzenten beispielsweise – müssen miteinbezogen werden. Die Bedeutung des Waldschutzes für ihre eigene Wirtschaftlichkeit ist ein Thema, das viele bislang noch nicht im Fokus hatten. Dies wird im WasserWald-Projekt über den sogenannten „Governance-Mechanismus“ geregelt. Das bedeutet, dass verschiedenste Interessengruppen zusammenkommen – zum Beispiel zivilgesellschaftliche Akteure einerseits und die Industrie andererseits - um über partizipative Prozesse gemeinsam sektorübergreifende Lösungen zu finden.



Auf nationaler Ebene agieren
Ein weiterer, wichtiger Baustein ist es, die naturbasierten Anpassungen an die Folgen der Klimakrise nicht nur auf lokaler Ebene zu verankern, sondern auch weiter in die nationalen Strategien der beteiligten Länder zu tragen. Dabei spielt die Stärkung der OroVerde-Partner in diesen Prozessen eine besonders große Rolle, denn das WasserWald-Projekt setzt vor allem auf die Kombination von Theorie und Praxis solcher Anpassungslösungen vor Ort. In einigen Ländern ist dieses Thema zwar schon in der nationalen Strategie verankert, besteht jedoch mehr auf dem Papier als dass es in der Praxis umgesetzt wird. Hier bringt das WasserWald-Team seine Expertise aus der Arbeit vor Ort in nationale Strategie-Gruppen bereits ein.
Green Recovery nach der Pandemie
Naturbasierte Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels leisten einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen, biodiversitätsfreundlichen und klimaneutralen Aufschwung nach der Corona-Pandemie.
Das Projekt WasserWald ist dabei ein Vorreiter, wie solche Strategien nicht nur auf dem Papier in nationale Prozesse verankert werden können, sondern über partizipative Prozesse auch durch die Wirtschaftweiter vorangetrieben und umgesetzt werden. Weitere viele neue Projekte mit dem Schwerpunkt auf Lösungen durch natur-basierte Anpassungen an die Klimakrise sind in der Region entstanden - so auch das neue OroVerde-Projekt KlimaWald.
Internationale Partnerschaften
Das WasserWald-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt von Centro Naturaleza (Dominikanische Republik), Pronatura Mexico, UPSA (Kuba), Defensores de la Naturaleza (Guatemala) und OroVerde (Deutschland).
Förderer:
Dieses Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt diese Initiative auf Basis einer Bundestagsentscheidung.