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Wir Menschen lieben Fleisch! Die Wurst auf dem Pausenbrot, der Burger zum Mittagessen oder die leckeren Würstchen zum Grillen - Fleisch gehört bei vielen einfach dazu. Die Kühltheke im Supermarkt bietet uns eine riesige Auswahl an Leckereien. Bei all den fertig abgepackten Fleischprodukten vergessen wir leicht, dass das Würstchen oder die Salami ursprünglich mal eine Kuh, ein Schwein oder ein Huhn war. Deshalb entscheiden sich inzwischen viele Menschen für eine fleischarme oder sogar fleischlose Ernährung. Da scheint Soja eine gute Alternative zu sein. Aber stimmt das wirklich? Denn du wirst sehen, alles hängt zusammen: Fleisch, Soja und der Regenwald.

Masse statt Klasse

Hast du schon einmal darauf geachtet, wie viel Fleisch eigentlich kostet? In der Kühltheke im Supermarkt sind Schnitzel, Steaks usw. oft schon für unter 3 Euro pro Kilogramm zu finden. Das ist ziemlich wenig, wenn du überlegst, dass die Produktion von Fleisch doch eigentlich sehr aufwendig sein müsste. Denn ein artgerecht gehaltenes Tier braucht einen genügend großen Stall, viel Wasser, große Mengen Futter, Auslauf, tierärztliche Betreuung und Menschen, die sich um es kümmern. Wie kann es also sein, dass Fleisch so günstig ist?

Das geht nur, wenn für die günstigen Preise im Supermarkt an anderer Stelle Kosten eingespart werden. Massentierhaltung lautet das Zauberwort. Die Nachfrage der Menschen nach Fleisch ist groß. Pro Jahr isst jeder Deutsche im Schnitt 60 Kilogramm davon - das entspricht etwa 240 Paketen Butter! Durch Massentierhaltung wird diese große Nachfrage relativ kostengünstig gestillt. Die Tiere tummeln sich auf engstem Raum, statt grünen Weiden auf einem Bauernhof sehen sie meist kein Tageslicht und atmen keine frische Weideluft.

Huhn frisst Jaguar?!

Für all die Tiere brauchen wir natürlich auch riesige Mengen an Futter. Ein Großteil dieses Futters wird aus der Sojabohne gewonnen - denn gemahlene Sojabohnen sind besonders eiweißreich und preiswert und daher besonders beliebt in der Massentierhaltung. Um die Futterversorgung der Betriebe zu sichern werden daher riesige Sojaplantagen angelegt. Was viele nicht wissen: Für dieses Soja, das auch bei uns in großen Mengen verfüttert wird, stirbt der tropische Regenwald!

Vor allem in den Amazonas-Gebieten fressen sich die Anbaugebiete immer tiefer in den Regenwald hinein. Durch die Verfütterung von Sojaschrot an Masthühner, Kühe und Schweine wird so der Lebensraum zahlreicher Regenwaldbewohner, zum Beispiel des Jaguars, vernichtet - zwischen 2001 und 2006 wurden rund 1 Millionen Hektar Sojafelder dort angelegt, wo kurz zuvor noch artenreicher Regenwald stand. Das heißt, mit jedem Stück Fleisch aus Massentierhaltung landet immer auch ein Stück Regenwald auf deinem Teller!

Du brauchst noch weitere Infos oder Hilfe?

Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Header-Illustration), Pixabay (Kühe), Melissa Rae Dale / Flickr (Veggieburger), OroVerde (Fleischverbrauch-Illustration) / - E. Mannigel (Sojaplantage)