Zum Hauptinhalt springen

Papier und Papierprodukte gehören ganz selbstverständlich zu unserem täglichen Leben dazu. Sie begegnen uns zum Beispiel in Form von Verpackungen, Schreibpapier, Taschentüchern, Klopapier, Heften, Zeitschriften und Büchern. In Deutschland benutzen die Menschen besonders viel Papier: Umgerechnet auf die Einwohnerzahl hat 2020 jeder Deutsche im Durchschnitt 228 Kilogramm Papier verbraucht. Mehr als die Einwohner von Indien und Indonesien zusammen.

Papier bis zum Mond

Zum Vergleich: Deutschland hat derzeit etwa 82 Millionen Einwohner, während Indien und Indonesien zusammen auf ca. 1,5 Milliarden Einwohner kommen. Rechnet man den jährlichen Papierverbrauch von Deutschland in einen Stapel von mehr als 100 Packungen á 500 Blatt Din A4 Schreibpapier um, so wäre dieser 520 Tausend Kilometer hoch und reichte damit bis zum Mond und darüber hinaus!

Denn: Wir gehen im Alltag mit Papierprodukten oft gedankenlos um. Reklamehefte, Verpackungen und Zeitschriften landen meist schnell in der Tonne. Den Menschen ist oft nicht bewusst, dass für viele dieser Produkte Bäume abgeholzt und sogar tropischer Regenwald zerstört wurde.

Was haben Papier und der Regenwald miteinander zu tun?

Papier wird aus Holz gemacht! Für die Herstellung von einem Kilogramm Papier werden etwa 2,2 Kilogramm Holz benötigt. Jeder fünfte gefällte Baum auf der Welt wird für die Produktion von Papier verwendet. Dabei werden die Holzfasern mithilfe chemischer Vorgänge zu einer faserigen Grundmasse, dem Zellstoff, verarbeitet. Diese Zellstoffe bilden die Grundlage für Papierprodukte.

In Tropenländern wie Brasilien und Indonesien werden für die Papierproduktion riesige Plantagen mit schnell wachsenden Baumarten, z.B. Eukalyptus, angelegt. Für die Anlage solcher Zellstoff-Plantagen müssen im Vorfeld große Flächen tropischen Regenwaldes abgeholzt werden. Viele heimische Tier- und Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum.

Ist Papier besser als Plastik?

Vielleicht ist dir beim Lesen der Gedanke gekommen, warum nicht Plastik statt Papier verwenden? Doch Vorsicht: Plastik ist für die Umwelt noch viel schädlicher als Papier! Anders als Papier ist Plastik kein nachwachsender Rohstoff.

Es wird aus dem fossilen Rohstoff Erdöl hergestellt und ist nicht biologisch abbaubar. Plastik zersetzt sich erst im Laufe von Jahrhunderten. Die großen Mengen an Plastikmüll haben daher ganz besonders negative Auswirkungen auf die Umwelt. Lies mehr darüber auf der Seite Plastik und der Regenwald.

Du brauchst noch weitere Infos oder Hilfe?

Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), OroVerde (Papier, Zeitschriften) / - E. Mannigel (Baumreihe)