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Jetzt im August nehmen die Feuer wieder besonders Fahrt auf. Ihre Höhepunkte erreichten sie in den letzten Jahren Ende August bis Mitte September. Es ist "Waldbrand-Saison" im brasilianischen Amazonasgebiet, im Cerrado sowie im Pantanal und weiteren Flächen, in denen in der Trockenzeit Brandrodung betrieben wird. Weitere Flächen im Amazonasregenwald sind von den Bränden bedroht. Jedes Jahr geht mehr Fläche verloren – mit fatalen Folgen. Denn mit der Vernichtung der Bäume gehen wertvolle CO2-Speicher verloren. Schlimmer noch: Der Verlust setzt gespeichertes Kohlendioxid wieder frei. Dadurch wird die ohnehin schon verschärfte Klimakrise weiter beschleunigt.

Die bisherige Entwicklung der Waldbrände zeigt leider deutlich, dass mit jedem Jahr mehr Tropenwald durch die Feuer verschwindet. Bereits die Jahre 2019 und 2020 zeigten einen deutlichen Anstieg der Brände im Amazonasgebiet im Vergleich zu den letzten 10 Jahren davor. Durch die Pandemie hat die mediale Aufmerksamkeit zwar nachgelassen, die Bedeutung der Amazonasregion für den Klimaschutz, den Erhalt der Artenvielfalt und die Regulierung des Wasserhaushalts für weite Teile Südamerikas jedoch nicht.

Eine Entwicklung die wir dringend stoppen müssen

Im Juni 2020 verzeichnete das brasilianische Weltrauminstitut (INPE) bereits einen Anstieg an Bränden um 20 Prozent zu 2019. 1.984 Quadratkilometer sind den Flammen zum Opfer gefallen. Im Juni 2021 waren es bereits 2.582 Quadratkilometer. Im Juli 2021 waren es sogar 3.351 Quadratkilometer! Das entspricht ungefähr der Fläche von 469 Fußballfeldern. Und das allein im Amazonas in nur einem Monat und VOR der eigentlichen Brandrodungs-Saison. Im Cerrado brannten dieses Jahr im gleichen Monat sogar über 16.000 Quadratkilometer. Es wird erwartet dass es - wie in 2020 und 2019 - eine weitere Steigerung im August und September gibt. Die Zahlen von August und September 2020 sprechen für sich: Allein im brasilianischen Amazonas-Gebiet sind in diesen beiden Monaten über 48.000 Quadratkilometer verbrannt. Eine Fläche, die so groß ist wie rund 6.700 Fußballfelder!
Der Global Forest Watch zählte für das gesamte Jahr 2019 insgesamt 102.0459 Brände in Brasilien. In 2020 waren es bereits 127.818 Brände. Wie wird diese Zahl für das Jahr 2021 aussehen?

Nach aktuellen Satellitendaten des INPE gibt es derzeit soviele Feuer in Brasilien wie noch nie. Allein im Juli waren insgesamt über 26.000 Quadratkilometer betroffen. 
Speziell der Amazonas-Regenwald ist jedes Jahr wieder betroffen, was die Waldbrände angeht: Die Entwaldungsrate sei in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem Vorjahr zwar leicht zurückgegangen, war aber noch immer die zweithöchste der vergangenen fünf Jahre, wie die brasilianische Weltraumagentur INPE vor einigen Tagen mitteilte.

Der Amazonas als Kohlendioxid-Quelle?

Ein Teil des Amazonasbeckens gibt laut einer kürzlich in Nature veröffentlichten Studie mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre ab als er aufnimmt. Die brasilianischen Wissenschaftler*innen konnten anhand von Luftproben verschiedener Höhenlagen nachweisen, dass der östliche Teil der Amazonas-Region vor allem in der Trockenzeit mehr Kohlendioxid abgibt als er bindet. Bei den Gründen für diese Entwicklung sind sich die Experten einig: Die fortschreitende Abholzung und Brandrodung sowie die Klimakrise sind hierfür besonders verantwortlich.

 

Fotonachweis: © Özi's Comix Studio 

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