Zum Hauptinhalt springen

Im September hat OroVerde Mitarbeiterin Kerstin Klewer unsere Partnerorganisation Asociación Patuca in Honduras besucht und eine gemeinsame Projektfahrt in den Regenwald-Nationalpark Patuca unternommen. Durch die ungewöhnlich heftigen Regenfälle und Überflutungen in der ganzen Region waren die Straßen im Nationalpark in weiten Teilen nicht passierbar. Trotz der schwierigen Verhältnisse konnte das Team vier Gemeinden, die in dem neuen Projekt mitmachen, in Trojes besuchen.

Es war der erste  Besuch von OroVerde in dieser entlegenen Region des Nationalparks  im Rahmen des „Schoko-Projekts“,  das  über die nächsten drei Jahre maßgeblich mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird.  Außer dem ökologischen  Anbau von Kakao und Kaffee in Agroforstsystemen auf 70 ha Fläche werden zurzeit eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen in den Gemeinden vorbereitet und eingeführt, die den Schutz des Regenwaldes und die Verbesserung der Lebensbedingungen der armen Familien zum Ziel haben.  Eine  große Herausforderung  für unsere lokale Partnerorganisation ist,  das Vertrauen der neuen Gemeinden in Trojes und Cuyamelito für die Zusammenarbeit zu gewinnen. Während die Asociación Patuca mit den Dörfern am Fluss Patuca schon seit Jahren eine enge Zusammenarbeit pflegt, betritt  sie hier komplettes Neuland.

Mit dem neuen Projekt und der Einführung der sukzessionalen Agroforstsysteme lernen die konventionellen Kaffeebauern in Trojes einen anderen,  nachhaltigen Umgang mit dem Boden und  der Natur kennen. Was sie vorher mit teuren Unkrautvernichtungsmitteln und umweltschädlichen Giften bekämpft haben, sollen sie fortan auf ihrer Agroforstparzelle wachsen und gedeihen lassen, weil es dem Nährstoffkreislauf  und der Bodenfruchtbarkeit dient. 

Auf den Gemeindeversammlungen während der Projektreise stellen die Bauern viele neugierige Fragen.  Manche sind auch zurückhaltend und schauen etwas skeptisch drein.  Doch nach einer Weile tauen alle auf und lassen sich von den Praxiserfahrungen des engagierten Kakaobauern Felix Diaz aus  der Gemeinde La Palosa begeistern,  der uns auf dieser Fahrt begleitet und nach vier  Jahren Kakaoanbau in Agroforstsystemen am Fluss Patuca einiges zu berichten weiß.  Am Ende der Versammlung werden in einem gemeinsamen Aktivitätenkalender auch die Termine für die wichtigen Austauschbesuche mit den erfahrenen Kakaobauern von Patuca vereinbart, auf die nun alle sehr gespannt sind.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt auf den Gemeindebesuchen ist die Besichtigung der lokalen Wassereinzugsgebiete.  In der Gemeinde Rancho Grande möchte der Eigentümer, ein junger Familienvater, den Wald aus eigenen Stücken langfristig für seine Kinder und für die Gemeinschaft erhalten. Daher hat er sich dafür bereit erklärt, dass das Gebiet mit Hilfe des Projektes  formal als Schutzgebiet deklariert wird  und entsprechende Maßnahmen dafür umgesetzt werden sollen.  In dieser von Entwaldung bereits stark gezeichneten Randzone des Nationalparks Patuca soll damit eine wichtige Wirkung auf andere Gemeinden erzielt werden.

Die Erfahrungen und Eindrücke der Gemeindebesuche wurden am Ende der Projektreise gemeinsam durchgesprochen und dienen als wichtige Grundlage zur  weiteren Projektplanung und für notwendige Plananpassungen.

Auf dieser Seite
Direkt zum Thema springen...